„Sie sind die Zukunft, das möchte ich ihnen mitgeben“, begrüßte IHK-Präsident Andreas Rother 41 Auszubildende bei der Firma Egger in Brilon und den ersten Auszubildenden in der noch jungen Geschichte der Firma Leandoo in Geseke.
41 Auszubildende und duale Studenten sind am 2. August bei Egger in Brilon in die Einführungswoche gestartet. 37 von ihnen beginnen am Standort Brilon eine Ausbildung, vier am Standort Bünde. Martin Ansorge, kaufmännischer Geschäftsführer, betont den hohen Stellenwert der Ausbildung: „Die Ausbildung darf auch unter Corona nicht leiden. In den nächsten zehn Jahren wird ein Viertel der Belegschaft den Betrieb in Richtung Rente verlassen. Darum ist es für uns wichtig, für eigenen Nachwuchs zu sorgen.“ Die Ausbildungsquote liegt mit 90 Auszubildenden unter 1.240 Mitarbeitern deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Ausgebildet wird in acht gewerblichen und neun kaufmännischen Berufen sowie in sieben dualen Studiengängen.
Damit die neuen Auszubildenden erfolgreich durch die Ausbildung – und notfalls auch durch die nächste Homeschooling-Phase an der Berufsschule kommen – hat Egger direkt am ersten Ausbildungstag alle mit einem kleinen Laptop ausgestattet. „Das Paket ist ganz ordentlich, das wir hier für die neuen Kollegen schnüren. Die Qualität der Betreuung muss schließlich gut und hoch sein“, bekräftigt Martin Ansorge. Er ist zuversichtlich, dass die jungen Kolleginnen und Kollegen ihren Weg im Unternehmen erfolgreich gehen werden. Für die Auszubildenden soll es sich auch lohnen. Nach der Ausbildung dürfen sich alle mit einer Note ab 3 auf eine Festanstellung beim österreichischen Familienunternehmen freuen.
„Wie wichtig die Digitalisierung ist, haben wir in der Pandemie gesehen“, sagt Andreas Rother, Präsident der IHK Arnsberg, zu den Auszubildenden: „Darum ist es toll, dass sie heute ein Stück Technik mit nach Hause nehmen dürfen.“ Zudem gratuliert er den neuen Auszubildenden zu der richtigen Entscheidung, eine Ausbildung zu machen, und blickt schon drei Jahre in die Zukunft: „Vielleicht sehe ich ja den ein oder anderen von ihnen bei der Ehrung der besten Auszubildenden durch die IHK wieder.“
Ausbildungspremiere für junges IT-Unternehmen
Leandoo in Geseke
Christoph Schneemann fühlte sich am Morgen des ersten Tages als Ausbilder fast selbst wie ein Azubi. „Heute geht es also los, wie wird das wohl?“, berichtet schmunzelnd der Gründer des IT-Unternehmens Leandoo und Entwickler der gleichnamigen Kita-Verwaltungssoftware. Christoph Schneemann lebte zuletzt mehrere Jahre mit seiner jungen Familie in Berlin. Noch in der Hauptstadt gründete er vor acht Jahren das Startup Leandoo. Aus privaten Gründen entschied sich die Familie für eine Rückkehr an den Hellweg. Hier ist sein Unternehmen gesund gewachsen und mit dem ersten Auszubildenden der Geschichte besteht sein Team nun aus fünf Köpfen.
Den Schritt erstmals einen jungen Menschen auszubilden, hat er sich gut überlegt: „Man schließt keinen Ausbildungsvertrag ab, wenn man sich nicht sicher ist.“ Mit Anzeigen in Print und im Internet hat er sich auf die Suche nach einem Auszubildenden für den Beruf des Fachinformatikers für Anwendungsentwicklung gemacht. Bereits nach dem ersten persönlichen Treffen mit dem jetzigen Auszubildenden war klar, dass es menschlich so gut passt, dass er ihn in sein Team aufnehmen möchte. Nicht nur das reine Programmieren nach Handbuch sei Ziel der Ausbildung, berichtet Christoph Schneemann: „Ich möchte auch Erfahrungen vermitteln und generieren. Und mir ist es wichtig, dass wir das Ausbildungsziel gut erreichen.“ Andreas Rother, Präsident der IHK Arnsberg, wünscht Christoph Schneemann und seinem ersten Auszubildenden viel Erfolg: „Ich freue mich sehr über jedes Unternehmen, das erstmalig ausbildet. Unsere Unternehmen brauchen gut ausgebildete Fachkräfte. Und die duale Ausbildung ist für jeden jungen Menschen eine sehr gute Basis für ein erfolgreiches Berufsleben.“
Der August bringt nicht nur mit dem Ausbildungsstart Veränderung in das junge Unternehmen. In wenigen Tagen steht der Umzug in neue Büroräume an. Statt in einem kleinen Büroraum können die Service-Mitarbeiterinnen und die Softwareentwickler in Zukunft zwar akustisch getrennt, doch durch Glasscheiben verbunden, ihren Tätigkeiten nachgehen. Und es ist noch genügen Platz für weitere Fachkräfte und Auszubildende.
Bild oben: IHK-Präsident Andreas Rother (vorne, 2. v.li.) und Egger-Geschäftsführer Martin Ansorge (vorne r.) begrüßen in Brilon 41 neue Auszubildende zur Einführungswoche – die ganz Corona-konform mit einem Schnelltest begonnen wurde.
Fotocredits: Detemple
Quelle: Industrie- und Handelskammer Arnsberg Hellweg-Sauerland