RTW weiterhin vor Ort

Die notärztliche Versorgung für die Bevölkerung im Hochsauerlandkreis und damit auch speziell in den Orten Brilon und Olsberg bleibt auch in Zukunft sichergestellt. Das erklärten heute die gesetzlichen Krankenkassen/-verbände. Dazu stehen sie im engen Dialog mit dem Hochsauerlandkreis, der als Träger für den Rettungsdienst nun dafür verantwortlich ist, das von ihm beauftragte Gutachten umzusetzen. Wichtig: In beiden Orten wird auch künftig ein Rettungswagen mit medizinischem Fachpersonal stationiert sein.

 

Um den Rettungsdienst in der Region zukunftsfähig zu machen, hat der Hochsauerlandkreis in 2018 einen unabhängigen Gutachter damit beauftragt, eine objektive Bedarfsplanung für die Region zu erstellen. Dieses Vorgehen ist nach dem Rettungsdienstgesetz NRW üblich. Die Gutachter haben sich dabei vor allem mit der Frage beschäftigt, wie die rettungsdienstliche Versorgung aus Patientensicht und unter Beachtung der gesetzlichen Hilfsfristen nach dem Rettungsdienstgesetz künftig bestmöglich auszurichten ist.

 

Die Gutachter kamen in ihrem Bericht aus 2019 unter anderem zu dem Ergebnis, dass bei den Notarztstandorten Brilon und Olsberg eine signifikante Mehrfachüberdeckung vorliege und die jeweiligen Einsatzzahlen zeigten, dass beide Standorte bei weitem nicht ausgelastet und deshalb unwirtschaftlich seien. Die Gutachter empfahlen deshalb dringend, beide Standorte aufzulösen und dafür einen neuen Standort in Altenbüren zu etablieren. Wichtig: Die Gutachter hoben ausdrücklich hervor, dass die Hilfsfristen in beiden Orten auch mit dem künftigen Modell eingehalten werden. Und: Die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sei weiterhin gesichert und erfolge in der Regel mit einem Rettungswagen (RTW), der weiterhin in beiden Orten vorgehalten werde. Seit der Notfallsanitäterreform sind alle RTW in NRW mit medizinisch hochqualifiziertem Personal ausgestattet. Darüber hinaus können die Notfallsanitäter perspektivisch jederzeit zusätzlich einen Telenotarzt zuschalten, wenn dies plötzlich vor Ort erforderlich werden sollte. Dafür haben die gesetzlichen Krankenkassen in NRW zusammen mit Gesundheitsminister Laumann im vergangenen Jahr eine Absichtserklärung zum „Telenotarzt-System in Nordrhein-Westfalen“ auf den Weg gebracht. Die konkrete Umsetzung erfolgt bereits in Aachen. Weitere Kommunen wie der HSK beschäftigen sich bereits mit dem Projekt. Das wirkt sich dann noch einmal zusätzlich positiv auf die Versorgungssituation der Patienten aus.

 

All diese Erkenntnisse hat der Hochsauerlandkreis dann mit den gesetzlichen Krankenkassen als Kostenträger des Rettungsdienstes beraten. In allen wesentlichen Punkten des Gutachtens waren sich beide Parteien einig. Nur bei der vom Gutachter mehrfach vorgeschlagenen Zusammenlegung der Standorte Olsberg und Brilon musste die zuständige Bezirksregierung eine Entscheidung treffen. Die Bezirksregierung Arnsberg hat dann angeordnet, dem Gutachten entsprechend zu folgen und die beiden Standorte Olsberg und Brilon zu einem neuen Standort zusammenzuführen unter Beibehaltung der beiden RTW-Standorte in Brilon und Olsberg. Die gesetzlichen Krankenkassen begrüßen diese Entscheidung und gehen davon aus, dass der Kreis jetzt die Vorgaben der Bezirksregierung für einen zukunftsfähigen Rettungsdienst in der Region umsetzen wird und freuen sich auf eine weiterhin vertragspartnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne einer guten Patientenversorgung in der Region.

 

Quelle: AOK NordWest

 

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