Die Olympischen Spiele und Paralympics in Tokio sind Geschichte. Zeit, das größte inklusive Sportereignis der Welt für geistig und mehrfach behinderte Menschen in den Blickpunkt zu rücken. Denn erstmals in ihrer Geschichte finden die Special Olympics World Games (SOWG) vom 17. bis 24. Juni 2023 in Deutschland statt. Die Hauptstadt Berlin wird für acht Tage Gastgeberin dieses Großereignisses sein und Winterberg hat sich vorgenommen, ein wichtiger Bestandteil dieser Special Olympics zu werden. Und zwar als so genannter Host Town. Frei übersetzt möchten die Verantwortlichen im Zuge des Nachhaltigkeitsprojektes „170 Nationen – 170 inklusive Kommunen / Host Town Program“ (Projekt 170/170), dass die Ferienregion Winterberg Gastgeberin für eine internationale Delegation der Special Olympics World Games wird im Zeitraum zwischen dem 11. und 14. Juni 2023. Zuletzt wurde das Projekt bereits im Winterberger Stadtrat vorgestellt und stieß dort auf eine breite Zustimmung. Um eine erfolgreiche Bewerbung vorzubereiten, soll nun ein Host Town Komitee (HTC) in Winterberg mit Akteuren aus vielen unterschiedlichen Bereichen des gesamten Stadtgebietes gegründet werden. Christian Klose, zuständig für den Tourismus, lädt dazu alle Interessierten am 14. September um 19 Uhr in die Kurparkstuben Korn herzlich ein, um die ersten Weichen zu stellen. Um eine vorherige Anmeldung für dieses erste Treffen wird gebeten telefonisch unter 02981 925013 bzw. per Mail an leslie.ittermann@winterberg.de.
„In Berlin werden insgesamt 7.000 Athlet:innen aus 170 Nationen, 3.000 Trainer:innen, 9.000 Familienmitglieder sowie 20.000 Helfer:innen erwartet. Dies sind beeindruckende Zahlen und wir möchten als Host Town eine internationale Delegation im Vorfeld der Special Olympics in Winterberg aufnehmen und von der Ankunft am Flughafen bis kurz vor dem Start der Spiele begleiten“, sagt Christian Klose. Die Gäste sollen die Region und Kultur, die Menschen und die Infrastruktur im Rahmen eines vielfältigen Programms kennenlernen. Umso wichtiger ist deshalb die Gründung des HTC und das erste Treffen. Ziel ist es dabei in erster Linie, die Weichen für eine erfolgreiche Bewerbung zu stellen. Die Special Olympics World Games sollen für Winterberg aber auch als willkommene Initialzündung dienen, das Thema Inklusion in der heimischen Ferienregion stärker in den Mittelpunkt zu rücken. „Wir möchten unsere Akteure hier vor Ort für das Thema begeistern und gemeinsam erarbeiten, wo stehen wir eigentlich beim Thema Inklusion. In welchen Bereichen haben wir bereits eine gute Infrastruktur, in welchen Bereichen können wir uns noch verbessern. Es geht darum, für Winterberg eine nachhaltige Strategie für integrative Lösungen in Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Partnern des Stadtgebietes zu erarbeiten“, so Julia Aschenbrenner vom ebenfalls beteiligten Stadtmarketingverein Winterberg mit seinen Dörfern.
Sichtbarkeit als inklusive Kommune national wie international erhöhen
Sollte die Bewerbung erfolgreich sein, dann darf sich Winterberg als Host Town auf eine Delegation freuen, die zwischen 6 bei kleineren und bis zu 400 Mitgliedern bei größeren Nationen liegen wird. Die Aufgabe als Gastgeber wird es dann sein, zwischen dem 11. und 14. Juni 2023 neben der adäquaten Beherbergung ein vielfältiges Programm auf die Beine zu stellen. „Dabei möchten wir auch Schul-, Vereins- und Jugendprojekte sowie kulturelle Veranstaltungen einbinden. Auch die Bereiche Sport, Bildung, Gesundheit und Stadtentwicklung spielen bei der Vorbereitung und Umsetzung eine große Rolle.“ Winterberg soll national wie international als inklusive Kommune deutlich sichtbar werden und sich international noch stärker vernetzen. „Ich bin mir sicher, dass über diese Bewerbung und ein breit aufgestelltes Host Town Komitee unsere Stadt insgesamt gestärkt wird und wir viele gute Ideen entwickeln werden. Darüber hinaus generieren wir einen großen Mehrwert zum einen über die Kooperation mit der Special Olympics Akademie und zum anderen über das nationale wie internationale Marketing der SOWG, das auch unseren Bekanntheitsgrad erhöhen wird insgesamt“, betonen Julia Aschenbrenner und Christian Klose.
Die Special Olympics World Games gehen auf eine Idee der Kennedy-Familie in den 1960er Jahren zurück und sind vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannt. Alle zwei Jahre kommen Menschen aus aller Welt zusammen, um sich in sportlichen Wettkämpfen zu messen. Die Vision der Spiele in Berlin 2023 ist eine inklusive Gesellschaft durch die verbindende Kraft des Sports. Menschen mit geistiger Behinderung sollen gleichberechtigten Zugang zu Sport, Bildung, Arbeit und zur Gesundheitsversorgung erhalten. Durch das Nachhaltigkeitsprojekt „170 Nationen – 170 inklusive Kommunen / Host Town Program“ wird ganz Deutschland Gastgeber der Special Olympic World Games Berlin 2023, denn im Host Town Program werden die internationalen Athletinnen und Athleten in den Landkreisen, Städten und Gemeinden bundesweit willkommen geheißen. So soll 2023 nicht nur ein Fest der Wertschätzung und des offenen Miteinanders gefeiert, sondern auch nachhaltig die inklusiven Strukturen in den Kommunen gestärkt werden.
Nun gilt es in Winterberg, den ersten Schritt zu gehen und ein starkes Host Town Komitee auf die Beine zu stellen, um im nächsten Schritt eine erfolgreiche Bewerbung zu erarbeiten, die auch nach den Special Olympics World Games eine nachhaltige Wirkung erzeugt.
Und so könnte der grobe Programm-Ablauf für Gäste und Gastgeber aussehen:
11. Juni
- Delegationen reisen an
- Kein verpflichtendes Programm
- Akklimatisierung und Ankommen, Erholung vom Anreisestress
- Austausch mit Delegation/Delegationsleiter
12.-13. Juni
- Spezifisches Trainingsangebot
- Programmpunkte aus dem kulturellen/regionalen Bereich
- Programmpunkte, die das Kennenlernen der Delegationen unterstützen
14. Juni
- Abreisetag der Delegationen
- Ggf. Begleitung der Delegation währende der Spiele nach Berlin
Fotocredits: SOD/Sascha Klahn
Quelle: Winterberg Touristik und Wirtschaft