Der Verband der Motorjournalisten (VdM) verleiht den Goldenen Dieselring an den Unfallforscher Jörg Ahlgrimm

Der Verband der Motorjournalisten e.V. ehrt in diesem Jahr Dipl.-Ing. Jörg Ahlgrimm, den langjährigen Leiter der Dekra-Unfallforschung und -Unfallanalyse und Präsidenten der Europäischen Vereinigung für Unfallforschung und Unfallanalyse e.V., für seine Verdienste um die Verkehrssicherheit. Er erhielt den Goldenen Dieselring des VdM am 15. Oktober in einem Festakt in der Wolkenburg in Köln.

 

Jörg Ahlgrimm erhält den renommierten Verkehrssicherheitspreis des VdM für sein langjähriges Engagement in der Unfallforschung. „In seiner fast 40-jährigen Tätigkeit bei Dekra lag sein Aufgabenschwerpunkt auf der Entwicklung und Beschreibung von Methoden zur Unfallrekonstruktion und der Ausbildung von Unfallsachverständigen“, sagte Laudator Prof. Dipl.-Ing. Dietmar Otte, Dieselringträger des Jahres 2010. Die Daten und Erkenntnisse, die unter Ahlgrimms Leitung aus der detaillierten Unfallanalyse gewonnen werden konnten, bilden die Basis für die Unfallforschung. Für Jörg Ahlgrimm gehören Unfallanalytik und Unfallforschung daher immer eng zusammen.

 

Zudem verstand es Jörg Ahlgrimm in besonderer Weise, komplexe technische Sachverhalte leicht verständlich zu erklären und so die Unfallforschung und die Analyse den Unfallgeschehens in die Öffentlichkeit zu tragen. So urteilte auch der VdM-Vorsitzende Werner Bicker: „Jörg Ahlgrimm ist nicht nur ein ausgewiesener Fachmann in Sachen Unfallforschung. Mit seinem analytischen Denken und immer klaren Statements ist er auch eine wichtige Quelle für uns Medienschaffenden.“

 

Mit dem Goldenen Dieselring, in den ein Splitter des ersten Versuchsmotors von Rudolf Diesel aus dem Jahr 1893 eingearbeitet ist, zeichnet der Verband der Motorjournalisten seit 1955 jährlich die Leistungen herausragender Persönlichkeiten aus, die sich um die Verkehrssicherheit oder die Verringerung von Unfallfolgen verdient gemacht haben. Jörg Ahlgrimm ist das 74. Mitglied im Kreis der Dieselringträger.

 

Als der gebürtige Berliner Jörg Ahlgrimm 1969 sein Maschinenbaustudium, Fachrichtung Kraftfahrzeugtechnik, an der Technischen Universität Berlin aufnahm, starben fast 19.000 Menschen auf deutschen Straßen. „Wie können wir das Verkehrsgeschehen sicherer machen und wie können wir Lehren ziehen aus dem realen Unfallgeschehen?“, das waren für den damals 20-jährigen Studenten die zentralen Fragen, die ihn sein ganzes Berufsleben begleiten sollte. Im Hauptstudium spezialisierte er sich auf die Unfallanalyse und die Unfall-/Biomechanik. Nach dem Studium wechselte Ahlgrimm zur Sachverständigenorganisation Dekra nach Stuttgart. Hier baute er die neu gegründete Abteilung Unfallforschung mit auf und wurde 1980 Abteilungsleiter Unfallanalytik. In den folgenden fast 38 Jahren bei Dekra entwickelte er den Bereich Unfallanalytik und Unfallforschung bei Dekra ständig weiter. Im Rahmen der internen Aus- und Fortbildung gab er sein umfassendes Wissen an zahllose angehende Kfz- und Unfall-Sachverständige weiter. Er war Lehrbeauftragter für Verkehrsunfallrekonstruktion an der Fachhochschule der Polizei in Schwenningen und gefragter Referent bei nationalen und internationalen Kongressen und Symposien. Daneben engagierte sich Jörg Ahlgrimm in verschiedenen Vorstandsausschüssen des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) und wurde im Dezember 2018 in den DVR-Vorstand gewählt. Seit 2008 ist er Mitglied im Präsidialrat der Europäischen Vereinigung für Unfallforschung und Unfallanalyse (EVU). Der Präsidialrat wählte ihn im Oktober 2017 zum Präsidenten der EVU.

 

Im Bild von links nach rechts: Laudator Professor Dietmar Otte, Dieselringträger Jörg Ahlgrimm, VdM Regionalkreisleiter Andreas Keßler, VdM Vorsitzender Werner Bicker.

 

Quelle: Verband der Motorjournalisten e.V. (VdM)

 

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