Peter Liese: Impfen hilft, Boostern noch mehr

„Auch wenn es bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie im Moment schreckliche Rückschläge gibt, muss nach wie vor ganz klar festgehalten werden, dass eine Impfung schützt und eine Booster-Impfung noch viel mehr“, dies erklärte der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete und Arzt Dr. Peter Liese in einer Videokonferenz mit Journalisten aus der Region. Liese berichtete aus Gesprächen mit Experten die Corona-Patienten behandeln und zeigte anhand von Zahlen aus der gesamten EU, dass die Gefahr an Covid-19 zu versterben eindeutig in den Ländern am größten ist, die die niedrigste Impfquote haben. „Es ist jetzt allerhöchste Eisenbahn, dass auch die Menschen, die es bisher nicht verstanden haben, oder die unentschieden waren, sich impfen lassen“, so Liese. Zusätzlich ist es aber notwendig, dass möglichst schnell alle, deren Impfung sechs oder auch nur fünf Monate zurückliegt, die dritte Impfung, bei Johnson & Johnson die zweite Impfung, bekommen. Wir stellen leider fest, dass der Schutz der Impfung nach einigen Monaten nachlässt. Mittlerweise ist erwiesen, dass die dritte Impfung sehr viel besser schützt als nur die erste oder zweite Impfung. Liese erklärte, dass für Booster-Aktion genügend Impfstoff vorhanden ist. Nach Angaben der Europäischen Kommission werden in der EU momentan jeden Monat dreihundert Millionen Impfstoffdosen produziert. Selbst wenn davon die Hälfte in den Export geht, kann man bis Ende Januar jeden der dies möchte Boostern und auch zusätzlich Erst- und Zweitimpfung zur Verfügung stellen. Hinzukomme, dass schon in wenigen Wochen mit der Zulassung eines zusätzlichen Impfstoffs, nämlich den von der Firma Novavax gerechnet wird.

 

Gute Nachrichten gibt es auch für Eltern und Kinder, insbesondere für Kinder die von Vorerkrankungen wie Down-Syndrom, Lungen- oder Herzerkrankung betroffen sind. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat am Donnerstag den Impfstoff von Pfizer/BioNTech für Fünf- bis Elfjährige empfohlen und die Europäische Kommission hat am Freitag die formelle Zulassung erteilt. In Kürze wird die Auslieferung der speziellen Impfdosen für Kinder beginnen. Insbesondere bei Kindern mit Vorerkrankungen ist es aber möglich schon vorher im Rahmen des sogenannten Off-Label-Use mit einer angepassten Dosis aus den Erwachsenendosen zu impfen. Kinder brauchen nur ein Drittel der Menge wie Erwachsene“, so Peter Liese, der vor seiner Wahl ins Europäische Parlament in einer Kinderklinik gearbeitet hat.

 

Da wichtige Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz vor Überlastung der der Krankenhäuser, wie 2G und 2G+ nach Lieses Ansicht zu spät eingeführt wurden und jetzt schon viele Krankenhäuser am Limit seien, wie z.B. Verantwortliche in Universitätskliniken in NRW sagen, fordert Liese weitergehende Maßnahmen.

 

„Wir müssen leider jetzt feststellen, dass wir mit den Einschränkungen für Ungeimpfte zu spät waren. Auch die 2G+ Regelung für Veranstaltungen, wo sich das Virus besonders leicht übertragen lässt, wie zum Beispiel große Feiern in geschlossenen Räumen, kam aus heutiger Sicht zu spät. Kollegen berichten, dass sie jetzt schon keine freien Intensivbetten mehr haben. In Sachsen und Bayern sind die Krankhäuser überlastet und NRW kann hier schon nicht mehr helfen. Da auch bei uns in den letzten Wochen die Zahlen stark gestiegen sind, müssen wir davon ausgehen, dass die Zahl der Intensivpatienten noch zunimmt. Deswegen brauchen wir leider den nächsten Schritt. Ungeimpfte müssen noch stärker daran gehindert werden, am öffentlichen Leben teilnehmen zu können. Das muss mindestens so weit gehen wie die Maßnahmen für alle, die wir im letzten Winter hatten und Großveranstaltungen in geschlossenen Räumen mit sehr vielen Teilnehmern, können auch mit 2G+ in den nächsten Wochen nicht stattfinden“, so Liese. Verärgert zeigte sich der Fan des 1. FC Köln über die Entscheidung dieses Vereins und des Kölner Gesundheitsamtes am Samstag 50.000 Leute (zwar unter-2G Regeln) ins Stadion zu lassen. „Dies war ein ganz schlechtes Zeichen und ich fürchte, dass sich dort auch Menschen infiziert haben. Auf jeden Fall war es ein schlechtes Vorbild für unsere Kinder, die Aufgrund der schwierigen Corona-Lage nach wie vor unter Einschränkungen, zum Beispiel trotz kalter Jahreszeit Lüften im Klassenzimmer, leiden“, so Liese abschließend.

 

Quelle: Dr. Peter Liese MdEP

 

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