Finanztechnisch werden die nächsten zwei Jahre spannend

Dr. Ulrich Kater hatte als Referent viele Antworten zum Thema „Inflation, Vermögen, Zinsen: Was ist jetzt wichtig“ beim 58. Briloner Wirtschaftsforum in seinem Vortrag verpackt. Die anwesenden Besucher, Corona bedingt deutlich weniger als gewohnt, aber alle im Eingang auf 2G + überprüft, sollten ihre Teilnahme nicht bereuen. Zunächst ging Dr. Kater auf die finanzpolitischen Maßnahmen während der Coronakrise ein. Er stellte fest, dass die wirtschaftlichen Folgen zwar enorm gewesen seien, aber nicht von langer Dauer. Der Einbruch und die Erholung der Konjunktur kann in einer V-Kurve dargestellt werden. Schon jetzt sei die Wirtschaft wieder auf dem Niveau, wie vor der Krise vorhergesagt. Dies sei bei anderen Krisen in der Vergangenheit nicht so gewesen, was den Referenten sogar zur These verleitete „Haben die Maßnahmen vielleicht zu gut gewirkt?“.

 

Viele produzierende Unternehmen hätten vorsichtig geplant und nicht mit der enormen Nachfrage nach Gütern gerechnet. Dadurch kommt es zu Lieferschwierigkeiten bei vielen Produkten und über 70 % aller Unternehmen sagen, dass die Materialbeschaffung derzeit das größte Problem ist. Diese Situation wird sich aber wohl nach und nach entspannen und dann wird es spannend sein, wie sich die Notenbanken verhalten. Ziel ist es weiterhin, im Euro-Raum eine Inflationsrate von ca. 2 % anzupeilen. In der Vergangenheit lag die Rate aber deutlich unter dieser Zielmarke. Es ist also davon auszugehen, dass es eine höhere Inflation geben wird, wenn auch die derzeitigen Inflationsraten Ausreißer nach oben sind. Eine schlechte Nachricht hatte Dr. Kater noch für die klassischen Sparer: Die seit ca. 2010 bestehende Situation, dass die Zinsen niedriger als die Inflation sind, wird sich noch viele Jahre halten, auch wenn die Zinsen wahrscheinlich zukünftig wieder moderat steigen werden.

 

Bild v.l.n.r.: Wirtschaftsförderer Oliver Dülme, Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, Dr. Ulrich Kater – Referenten, und Ingo Ritter. Vorstandsvorsitzender Sparkasse Hochsauerland beim 58. Briloner Wirtschaftsforum

 

Fotocredits: BWT

Quelle: Oliver Dülme – BWT ∙ Brilon Wirtschaft und  Tourismus  GmbH

 

Print Friendly, PDF & Email