Verkehr, Infrastruktur und Personalmangel Themen des Unternehmerdialogs in Niedersfeld

Winterberg/Niedersfeld: Wie wichtig den heimischen Betrieben der Austausch und das Netzwerken ist, bewies der jüngste Unternehmer-Dialog bei der Firma Tuss Bus in Niedersfeld. Die Winterberger Wirtschaftsförderung hatte eingeladen und über 40 Teilnehmer aus 35 Betrieben hatten sich diese Gelegenheit zum Dialog nicht nehmen lassen. Im Fokus standen der Ausbau der Infrastruktur zum Beispiel im Gewerbegebiet Stein sowie der zunehmende Fachkräftmangel.

 

Vor dem regen Austausch erhielten die Vertreterinnen und Vertreter der einheimischen Gewerbetreibenden einen umfassenden Einblick in die Firma Tuss Bus, die von Geschäftsführer
Christian Tuss in der dritten Generation geleitet wird. Derzeit kann er auf einen Fuhrpark mit acht Fahrzeugen im Reise- und Linienverkehr zurückgreifen. Als Hauderei-Gewerbe im Jahr 1952 gegründet, wurde 1983 der heutige Betriebshof gebaut, der im Jahr 2014 um weitere 10.000 Quadratmeter erweitert wurde. Die Corona-Pandemie stellt das Bus-Unternehmen vor besondere Herausforderungen. Seit fast zwei Jahren leidet unter anderem die Reisebranche unter den CoronaAuflagen. Dazu kommen Probleme, Beschäftigte zu finden. Dem stimmten viele der anwesenden Unternehmensvertreter aus den verschiedensten Branchen zu. „Am lautesten waren die Klagen aus der Gesundheitsbranche zu hören, auch das Handwerk sucht händeringend gut ausgebildetes Personal“, fasst Wirtschaftsförderer Winfried Borgmann die Gespräche zusammen.

 

Gefährlicher Verkehrs-Knotenpunkt am neuen Netto-Markt diskutiert Weiteres Thema des Abends war der Ausbau der Infrastruktur. Beispielsweise die Zufahrt zum Gewerbegebiet Stein sei dringend erforderlich. Kritik geübt wurde an der – in Einzelfällen – mangelnden Verfügbarkeit von Stromleistung in Niedersfeld. Einem Unternehmen sei es beispielsweise nicht möglich gewesen, die Fahrzeugflotte auf Elektroantrieb umzustellen. Immer wieder zur Sprache kam auch das Thema Verkehr. Die Verkehrssituation am Kreuzungspunkt Netto, Gewerbegebiet Stein und im Bereich des Wasserrades wurde als gefährlich eingeschätzt. Einhellige Meinung war, dass dort eine Geschwindigkeitsbegrenzung fehle oder sogar die Versetzung des Ortsschildes notwendig sei. Darüber hinaus sei die Verkehrssituation innerorts auf der B 480 nach Winterberg und auf der L 872 nach Grönebach am Anschlag. Mit mehr als 20.000 Fahrzeugen ist in den letzten drei Jahren ein enormer Zuwachs von bis zu 40 Prozent festzustellen. Dies sei für die Anlieger kaum noch tragbar. Festgestellt wurde außerdem, dass die Ampelphasen für Fußgänger an der Bundesstraße 480 zu kurz geschaltet sind. Dies gelte vor allem für ältere Menschen.

 

Gefordert wurde von den Unternehmern an diesem Abend Erweiterungsflächen im Gewerbegebiet Siepen. Bürgermeister Michael Beckmann musste die Hoffnungen leider enttäuschen: „Ich sehe da keine Chance, da die Bezirksregierung in Arnsberg in diesem Bereich auf landesplanerische Unmöglichkeit verweist.“ Damit Niedersfeld sich weiterentwickeln kann, wurde weiteres Bauland in Niedersfeld gewünscht. Freie Flächen würden langsam knapp. Viel Lob gab es von den Teilnehmern für die Idee des Unternehmerdialogs. Dies sei eine gute Initiative von Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung. „Wie schon in Züschen vor ein paar Wochen wurden auch in Niedersfeld viele gute Gespräche geführt. So entstehen notwendige Ideen und Impulse, die auch nach dem Unternehmerdialog aufgegriffen werden können“, so das Fazit von Winfried Borgmann.

 

Bild: Konstruktiv diskutiert wurde beim Unternehmer-Dialog in Niedersfeld. Die Resonanz war sehr gut, das Format kommt an.

 

Fotocredits: WTW

Quelle: Winterberg Touristik und Wirtschaft