Brilon: Die Messe zu Ehren des Hl. Antonius war im Leben der Bevölkerung in Brilon und den umliegenden Dörfern fest verankert. Seit Jahrhunderten pilgern die Menschen am 17. Januar, dem Gedenktag des Hl. Antonius, zu der kleinen Kapelle in Keffelke. Da unsere Heimat von der Landwirtschaft geprägt war und viele Menschen Selbstversorger waren, zog es sie zum Patron der Haustiere um für eine gute Ernte und gesunde Tiere zu bitten und eine Kerze zu entzünden.
Nach der guten Resonanz im letzten Jahr, öffnen die Freunde der Keffelke-Kapelle auch in diesem Jahr die Antoniuskapelle. Sie ist Sonntag und Montag, 16. und 17. Januar, jeweils von 9.00 Uhr bis 18.00 für Pilger und Besucher geöffnet. Vielleicht nutzen dann auch Familien die Gelegenheit zu einer Wanderung mit Kindern und vielleicht gibt es auch Menschen, die noch nie dort gewesen sind.
Die Kapelle war der Mittelpunkt des alten Dorfes, welches 1113 erstmals urkundlich unter dem Namen Caphlike als dörfliche Siedlung („villa“) erwähnt wurde. Später hieß es Keflike, dann Keffelke und bestand aus 11 Höfen. Im Mittelalter wurde das Dorf aus verschiedenen Gründen aufgegeben. Der Name aber lebte durch die Kapelle, welche vermutlich in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden ist, bis heute weiter. 1826 wurde neben der Kapelle ein neues Haus gebaut; dazu gehörte auch eine Barriere (Zollschranke) zur Chausseegelderhebung. In diesem Haus wurde am 13. Juni 1867 der bedeutende Industriepionier Kommerzienrat Anton Schlüter, Gründer der bekannten Schlüter-Motoren- und Traktorenwerke in München und Freising, geboren. (Infotafel neben der Kapelle)
Die „Freunde der Keffelke-Kapelle“, ein seit dem Jahr 2000 bestehender Freundeskreis von zurzeit 50 Männern und einer Frau, fühlen sich ihren Vorfahren verpflichtet, welche dieses Kleinod immer wieder vor dem drohenden Verfall oder dem Abriss bewahrt haben. Im Jahre 2004 haben sie die Kapelle ehrenamtlich renoviert und kümmern sich um die Unterhaltung und den Betrieb.
Die Coronaschutzverordnung muss eingehalten werden. Bitte nur einzeln (Familie) und mit Mund-Nasenschutz eintreten.
Quelle: Helmut Mengeringhausen