Intensive und nachhaltig prägende Wochen

Sundern-Stockum: Wie abwechslungsreich die Arbeit als Erzieher seien kann, hat Daniel Haas in seiner Laufbahn mehrmals erfahren dürfen. Von Kitas mit unterschiedlichen Konzepten und in unterschiedlichen Trägerschaften, bis hin zur Jugend- und Familienhilfe, hat er bereits viele Kinder und Jugendliche auf einem Teil ihres Lebensweges begleiten dürfen. Seit Oktober ist er Leiter der katholischen Kindertageseinrichtung St. Josef in Sundern-Stockum und erzählt von seinen ersten Wochen.

 

Ein großes Banner auf dem „WILLKOMMEN“ steht, ein roter Teppich und eine rührende Gesangseinlage – das alles gab es am ersten Tag von Daniel Hass in der Kita St. Josef nicht. „Das wäre mir aber auch unangenehm gewesen“, lacht der 37-jährige. „Ich bin sehr nett, offen und herzlich empfangen worden. Das war mir lieber.“ Die Kita St. Josef ist die erste Kita von Daniel Hass, die in einer kirchlichen Trägerschaft steht. Zuvor war er bereits in Einrichtungen verschiedener anderer Trägerschaften tätig. „Dadurch habe ich verschiedene Konzepte der frühkindlichen Pädagogik und Erziehung kennenlernen dürfen“, erzählt Daniel Haas den Nutzen aus seiner Erfahrung. Auch die Leitung einer Einrichtung hatte er schon inne. „Daher sind mir die umfangreichen Aufgaben nicht gänzlich unbekannt.“

 

Erste Erfahrungen mit einer katholischen Kindertageseinrichtung, hat der dreifache Familienvater als Elternteil gemacht. „Der Idee, für einen katholischen Träger zu arbeiten, stand ich lange Zeit etwas reserviert gegenüber“, gesteht der Pädagoge. „Das änderte sich allerdings, als unsere Tochter selbst eine Einrichtung der Kita gem. GmbH besucht hatte.“ Beruflich war sein erster Kontakt mit der Kita gem. GmbH als er sich auf die Stelle als Leitung für eine andere Einrichtung bewarb. „Der Sunderaner Raum war mir zuvor gänzlich unbekannt. Mein Weg hat mich bislang, wenn überhaupt, nur selten hierhin geführt“, erzählt Daniel Haas. „Umso interessanter gestaltet sich dadurch aber das Kennenlernen, da ich nicht nur eine neue Einrichtung, sondern auch eine gesamte Region und ihre Vernetzungen kennenlernen darf.“

 

Keine Einarbeitung im klassischen Sinn

 

Verschiedene Umstände haben nicht nur dazu geführt, dass Daniel Haas jetzt Leiter einer Einrichtung geworden ist, sondern dass auch seine Einarbeitung anders ausfiel als bei vielen seiner Kolleginnen und Kollegen. „Ich hatte keine Vorgängerin, die mich begleitet hat“, erzählt Haas. „Dafür hat mir der Träger aber Frau Berghoff, die Leiterin der Kita St. Antonius in Allendorf, im Rahmen einer Patenschaft zur Verfügung gestellt.“ Zudem stehe ihm die stellvertretende Leitung mit Rat und Tat zur Seite. Daniel Haas kann diesen Umständen etwas Gutes abgewinnen. „Die Einarbeitung ist zwar zeitaufwendiger, aber dadurch ist die Auseinandersetzung mit den Themenschwerpunkten tiefgründiger als sonst.“

 

Die hohe Kollegialität in der Einrichtung St. Josef habe ihm ebenfalls sehr geholfen, sagt der neue Leiter. „Alle stehen füreinander ein und arbeiten auch in schwierige Situationen lösungsorientiert miteinander“, erläutert Haas seine ersten Eindrücke von der Moral im Erzieher-Team. „Das erleichterte mir die ersten Wochen, in denen ich viele externe Termine hatte, ungemein.“

 

Ausmisten, strukturieren und digitalisieren

 

Eine wichtige erste Aufgabe in St. Josef, sieht Daniel Haas in der Informationssicherung sowie in der Schaffung transparenter Arbeitswege. „Ich sehe es als sehr wichtig an, dass die Sicherung und Weiterleitung von Informationen in einer pädagogischen Einrichtung garantiert ist“; stellt er fest. Zudem müssen, im Sinne der Nachhaltigkeit, so viele Prozesse wie möglich digitalisiert werden. „Der noch herrschende Papierwust muss kleiner werden“, sagt der neue Leiter. Daher sei es wichtig, dass ausgemistet, reduziert und strukturiert wird. „Das ist mehr Arbeit als man denkt“, berichtet Haas. „Zudem steht die Re-Zertifizierung als Familienzentrum in diesem Jahr an und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen sich eine Neuordnung des Arbeitsplatzes, unter Beibehaltung erfolgreicher Inhalte.“ Daher will man in St. Josef die Funktionsräume erweitern und mehr in den Kita-Alltag integrieren. „Somit öffnet sich unsere Einrichtung weiter für die Bedürfnisse der Kinder“, fasst Daniel Haas die Absicht zusammen. In Zukunft solle daher weniger Gruppenarbeit, sondern ein offenes Konzept in St. Josef praktiziert werden.

 

Daniel Haas hat in seinem Arbeitsleben schon viel erlebt, aber die ersten Wochen als Leiter von St. Josef in Stockum gehören sicherlich zu den intensivsten und nachhaltigsten Wochen seiner Karriere. „Die ersten Monate waren sehr ereignisreich, aber auch sehr schön“, fasst der neue Leiter die erste Zeit zusammen und wagt einen Blick in die Zukunft. „Es gibt noch viele, große Aufgaben, die vor uns stehen, aber mit dem großartigen Team und der guten Vernetzung der Kita, bin ich sehr optimistisch, dass wir auch die schaffen werden.“

 

Quelle: Kath. Kitas gem. GmbH Hellweg, Hochsauerland-Waldeck und Siegerland-Südsauerland

 

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