Vorsorge für den Blackout: Wasserkraftwerk am Sorpesee ist nun „schwarzstartfähig“

Ruhrverband: Die Lister- und Lennekraftwerke GmbH (LLK), ein 100-prozentiges Tochterunternehmen des Ruhrverbands, und die Stadtwerke Sundern (SWS) haben im Januar 2022 ein gemeinsames Projekt erfolgreich abgeschlossen, dessen Planungen im September 2019 begonnen haben. Nach umfangreichen Umbauten ist das von der LLK betriebene Wasserkraftwerk an der Sorpetalsperre nun „schwarzstartfähig“. Die SWS sind damit in der Lage, die Bevölkerung auch bei einem längeren oder flächendeckenden Stromausfall, einem so genannten Blackout, dank des Stroms aus dem Wasserkraftwerk mit Trinkwasser aus der Sorpetalsperre zu versorgen.

 

Unter einem Schwarzstart wird das Anfahren eines Kraftwerks aus dem abgeschalteten Zustand unabhängig vom Stromnetz bezeichnet. Dazu musste das beauftragte Fachunternehmen Fleischmann.ElektrotechEngineering GmbH (F.EE) aus dem bayerischen Neunburg vorm Wald die Steuerungen und Antriebe der Maschinen 1 und 2 im Sorpekraftwerk so umbauen, dass sie ohne Netzspannung starten können. Hinzu kamen die Erweiterung der Batteriekapazität, die Umrüstung der Hydraulikantriebe auf 24-Volt-Gleichstrom und die Anpassung der elektronischen Steuerung.

 

Zwischen dem Kraftwerk und dem von den SWS betriebenen Wasserwerk Langscheid wurden ein Mittelspannungskabel zur Stromversorgung und ein Lichtwellenleiter für die Kommunikation verlegt. Um das neu verlegte 10-Kilovolt-Kabel auch entsprechend anschließen zu können, wurde die mehr als 40 Jahre alte Mittelspannungsschaltanlage (MSSA) im Sorpekraftwerk durch eine neue, erweiterte Schaltanlage der Baureihe 8DJ der Firma Siemens ersetzt.

 

Nach dem erfolgreichen Projektabschluss können die SWS nun auf eine jederzeit zuverlässige Stromquelle zur Sicherung der Trinkwasserversorgung von fast ganz Sundern bauen. Da die LLK im Zusammenhang mit dem MSSA-Neubau zudem Gelegenheit hatte, das Stromzählerkonzept des gesamten Kraftwerks neu zu überdenken, ergab sich aus dem Projekt „Schwarzstartfähigkeit“ eine Win-win-Situation für beide Unternehmen.

 

Bild: Die neue Mittelspannungsschaltanlage im Sorpekraftwerk.

 

Fotocredits: Ruhrverband/LLK

Quelle: Ruhrverband

 

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