HSK: Seit dem 1. März werden in ganz Deutschland wieder die Betriebsräte gewählt. Die Wahlen finden alle vier Jahre statt und laufen noch bis zum 31. Mai 2022. Betriebsräte können in Betrieben mit mindestens fünf wahlberechtigten Arbeitnehmer*innen gegründet werden. Alle Beschäftigten, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, dürfen an der Wahl teilnehmen, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Auch Leiharbeiter*innen sind wahlberechtigt, wenn sie mindestens drei Monate im Einsatzbetrieb arbeiten.
Die Vorsitzenden der drei DGB-Kreisverbände in der DGB-Region Südwestfalen, Ingo Degenhardt (Siegen-Wittgenstein), André Arenz (Olpe) und Dietmar Schwalm (Hochsauerlandkreis) rufen alle Beschäftigten auf, sich an dieser wichtigen Wahl zu beteiligen. Eine hohe Wahlbeteiligung bei der Betriebsratswahl ist ein starker Rückhalt
für den Betriebsrat.
Viele Beispiele zeigen: Die Kooperationsbereitschaft des Arbeitgebers steigt, wenn er weiß, dass die Beschäftigten hinter ihrem Betriebsrat stehen. So werden mögliche Konflikte bereits frühzeitig entschärft. Mit der Teilnahme an der Betriebsratswahl machen Arbeitnehmer*innen deutlich, dass sie ihre Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen – mit dem Betriebsrat als Partner. Zusammen mit ihrer DGB-Gewerkschaft bilden die Betriebsräte eine starke Achse zur professionellen Vertretung der Beschäftigten.
„Betriebsräte sind ein wichtiger Bestandteil für gute und fair bezahlte Arbeit. Sie engagieren sich dafür, dass Tarifverträge und Gesetze umgesetzt werden und sorgen so für sichere Arbeitsplätze. Dabei kennen sie die Probleme und Wünsche ihrer Kolleginnen und Kollegen und haben dafür einen direkten Draht zur Geschäftsführung. Sie helfen bei individuellen Problemen und sorgen gemeinsam mit den Gewerkschaften für eine gerechte Bezahlung. Betriebsräte leben tagtäglich die innerbetriebliche Demokratie.“ so Ingo Degenhardt.
Und dies zahlt sich gleich mehrfach aus: „In Betrieben mit Betriebsrat verdienen die Beschäftigten nicht nur mehr Geld, sie haben auch häufiger familienfreundliche Arbeitszeiten und mehr Urlaub. In der Corona-Pandemie zeigt sich: Mit Betriebsrat gab es fast doppelt so häufig eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes wie in anderen Betrieben. Auch profitierten die Angestellten hier öfter von den Möglichkeiten der mobilen Arbeit. Gleichzeitig gewinnt auch das Unternehmen: Gibt es einen Betriebsrat ist der Betrieb nachweislich innovativer und produktiver.“ fügt Dietmar Schwalm hinzu.
André Arenz weist auf einen weiteren wichtigen Punkt hin: „Wir stehen in Südwestfalen und darüber hinaus vor großen Herausforderungen des Strukturwandels und der Digitalisierung. In die Diskussion, wie neue, passgenaue Arbeitsplätze entstehen können, müssen alle wichtigen Akteure eingebunden werden. Hierfür brauchen wir starke Betriebsräte, die die Zukunft der Arbeitswelt im Sinne der Beschäftigten mitgestalten.“
Die drei Kreisvorsitzenden schließen mit einem Appell: „Wählen gehen und für gute Arbeit im Betrieb sorgen.“
Fotocredits: DGB
Quelle: DGB-Region Südwestfalen