aktion tier: Die ersten schönen Tage zwingen regelrecht dazu: Die Fenster werden aufgerissen, den im Laufe des Winters angesammelten Staubwölkchen soll der Garaus gemacht werden. Überall wird gewischt und gewienert, damit die Wohnung für den kommenden Sommer strahlt und glänzt. Wer hier allerdings aufpassen muss, sind Katzenhalter. Denn einige Putzmittel werden von unseren Stubentiger so gar nicht vertragen.
„An erster Stelle stehen sogenannte quartäre Ammoniumverbindungen“, erklärt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., „Produktnamen darf ich hier leider nicht nennen“. Es handelt sich um kationische Tenside, die oft in Haushaltsreinigungs- und Desinfektionsmitteln enthalten sind. Um unter anderem auch dem Corona-Virus Herr zu werden, griffen in den letzten Monaten Käufer von Putzmitteln bevorzugt zu Produkten, die diese für Schmusetiger giftigen Komponenten enthielten. Darüber hinaus gelten aber auch andere Substanzen wie beispielsweise Teebaumöl als absolut unverträglich. Letzteres wird häufig als Zusatz in die Reinigungsflüssigkeit hinzugegeben.
Doch wie kommt das Gift in die Katze? „Ganz einfach: Die Katze läuft über den gereinigten Boden oder rollt sich wohlig darüber hinweg und beleckt im Rahmen ihrer arteigenen Körperpflege anschließend Fell und Pfoten. Hierbei nimmt sie die für sie hochgiftigen Substanzen auf und schluckt sie ab“, erläutert die Veterinärin den Weg vom Toxin in den Katzenkörper.
Und was passiert dann in der Katze? „Ammoniumderivate führen zu üblen Verätzungen der Schleimhaut vor allem im Bereich der Maulhöhle und der Speiseröhre“, berichtet die Tierärztin vom leitenden Symptom. Die Vierbeiner haben große Schmerzen und können nicht mehr fressen, als hätten sie Salzsäure verschluckt. Teilweise treten die Anzeichen erst Tage nach der Aufnahme der toxischen Substanzen auf. Behandelt werden kann leider nur symptomatisch mit schmerzstillenden Medikamenten.
„Tierhalter sollten unbedingt darauf achten, im Haushalt nur Reinigungsmittel zu verwenden, die auch katzenverträglich sind“, schließt Frau Dr. Hölscher.
Fotocredits: aktion tier – menschen für tiere e.V.
Quelle: aktion tier – menschen für tiere e.V.