Gefahr für trächtige Ricken und neugeborene Rehkitze durch freilaufende Hunde

Hochsauerlandkreis: Kaum lädt das Wetter zu längeren Spaziergängen im Freien ein, lassen Hundebesitzerinnen und -besitzer ihre Hunde gerne unangeleint in den Wäldern rund um die Ruhrverbands-Talsperren laufen. Dies jedoch stellt eine potenzielle Gefahr für trächtige weibliche Rehe – so genannte Ricken – dar.

 

In den vergangenen Jahren hat es immer wieder vereinzelte Fälle von zu Tode gehetzten Ricken in den Wäldern des Ruhrverbands gegeben. Daher appelliert der Ruhrverband an alle Hundehalter, ihre Tiere nur dann von der Leine zu lassen, wenn diese in jeder Situation aufs Wort gehorchen. Gerade um diese Jahreszeit kann eine Ricke, die kurz vor der Niederkunft steht, nicht mehr so schnell vor hetzenden Hunden flüchten wie anderes Wild. Trächtige Tiere sind daher besonders gefährdet, ebenso wie neugeborene Kitze, die auf ihrem Liegeplatz verharren. Ricken legen die Kitze nämlich ab, um vor Feinden sicher zu sein. In den ersten Lebenstagen haben Kitze übrigens noch keinen Eigengeruch, daher sollten sie niemals berührt werden, da die Ricke sie nicht mehr annehmen würde. Kitze sind in der Regel nicht verwaist, denn die Mutter kommt regelmäßig zum Säubern und Säugen.

 

Zur Erinnerung: Laut Gesetz dürfen Hunde zwar unangeleint auf Waldwegen laufen, aber sie müssen sich im Einwirkungsbereich der Halterin bzw. des Halters befinden. Das bedeutet, dass der Hund jederzeit auf Pfiff oder Zuruf gehorchen muss, auch dann, wenn er Wild wittert. Können die Hundehalterinnen- und – halter dies nicht gewährleisten, darf der Hund nicht von der Leine gelassen werden. Halterinnen und Halter, deren Hunde Wild hetzen, verstoßen übrigens gegen das Tierschutzgesetz. Dafür wurden in der Vergangenheit bereits hohe Strafen verhängt. Auch der Ruhrverband bringt solche Vorfälle grundsätzlich zur Anzeige.

 

Bild: Trächtige Ricken können für freilaufende Hunde ein leichtes Opfer sein.

 

Fotocredits: Ruhrverband

Quelle: Ruhrverband