Münster / LWL / HSK: Im Februar 2020 schloss sich pandemiebedingt vorerst der Vorhang für die SchulKinoWochen NRW – nun ist das größte filmpädagogische Projekt Nordrhein-Westfalens zurück in den Lichtspielhäusern des Landes. Von heute an bis zum 15. Juni öffnen mehr als 100 Kinos von Aachen bis Wuppertal ihre Türen für die 15. Ausgabe der SchulKinoWochen NRW, veranstaltet von „VISION KINO – Netzwerk für Film und Medienkompetenz“ und „FILM+SCHULE NRW“, einer gemeinsamen Initiative des Landschafts¬verbands Westfalen-Lippe (LWL) und des Ministeriums für Schule und Bildung NRW. Mehr als 80.000 Anmeldungen sind bislang beim Projektbüro im LWL-Medienzentrum in Münster eingegangen.
Offiziell eröffnet wurden die SchulKinoWochen NRW heute im Filmkunsttheater Astra in der Essener Innenstadt von Oliver Bals, Abteilungsleiter im Ministerium für Schule und Bildung NRW, und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, die sich besonders über die Rückkehr ins Kino freute: „Es ist ganz entscheidend, wo Filme geschaut werden – auf einem Tablet, einem Smartphone, einem Fernseher oder im Kino auf der großen Leinwand. Ich bin überzeugt davon, dass das mit Abstand intensivste filmische Erleben im Kino stattfindet, gemeinsam mit vielen anderen Schülerinnen und Schülern.“ Oliver Bals vom Schulministerium ergänzte: „Filme lesen lernen, also kritisch zu reflektieren, zu hinterfragen und einzuordnen, ist eine Kernkompetenz im Rahmen des Lernens und Lehrens in der digitalen Welt und deshalb sind die SchulKinoWochen NRW ein so wichtiges medienpädagogisches Projekt.“
Die feierliche Eröffnung mit dem Film „Ein nasser Hund“ von Damir Lukacevic stand einmal mehr unter dem Motto der SchulKinoWochen NRW „Zusammen leben. sehen. lernen.“, das insbesondere die gesellschaftliche Vielfalt in den Fokus rückt. Die Verfilmung des autobiografischen Romans „Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude“ von Arye Sharuz Shalicar begleitet die Identitätssuche des Protagonisten Soheil und seine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Religionen und zeigt auf, wie politische und religiöse Spannungen in der Diaspora weitergeführt werden. Die beiden Hauptdarsteller des Films, Doguhan Kabadayi und Mohammad Eliraqui, waren zu Gast bei der Eröffnung und beantworteten nach der Vorführung den Schülerinnen und Schülern unzählige Fragen zur Entstehung des Films und zu ihren Rollen.
Insgesamt fast 90 Spiel-, Animations- und Dokumentarfilme mit Bezügen zu vielen Unterrichtsthemen stehen auf dem Programm der SchulKinoWochen NRW, jeder mit kostenlosem Unterrichtmaterial zur Vor- und Nachbereitung in der Schule. Gespräche mit diversen Filmschaffenden (von der Regisseurin bis zum Filmtonmeister) oder Expertinnen und Experten zum Wissenschaftsjahr 2022 mit dem Thema „Nachgefragt!“ und zum Sonderprogramm „17 Ziele – Kino für eine bessere Welt“ sowie Kinoseminare und Lehrerfortbildungen zur Filmanalyse im Unterricht ergänzen das Angebot der SchulKinoWochen NRW. Bis zum 22. Juni können Schüler*innen zudem an einem Filmkritikwettbewerb von spinxx.de, dem Onlinemagazin für junge Medienkritik, teilnehmen und Preise für die gesamte Schulklasse gewinnen.
Hintergrund:
Die Schulkinowochen NRW werden veranstaltet von „FILM+SCHULE NRW“ und „VISION KINO“, einer bundesweiten, gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Sie wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Stiftung Deutsche Kinemathek sowie der „Kino macht Schule“ GbR, bestehend aus dem Verband der Filmverleiher e.V., dem HDF Kino e.V., der Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. Die Schirmherrschaft über „Vision Kino“ hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernommen. Kooperationspartner der Schulkinowochen NRW sind das Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen, die kommunalen Medienzentren in NRW, die Bundeszentrale für politische Bildung, Engagement Global, das Wissenschaftsjahr und spinxx.de, das Onlineportal für junge Medienkritik.
Bild: Michael Jahn (Vision Kino), LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und Oliver Bals (Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen) eröffnen die SchulKinoWochen NRW 2022 im Astra Theater in Essen
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 18.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Der LWL auf Facebook: http://www.facebook.com/LWL2.0
Fotocredits: FILM+SCHULE NRW, Thomas Mohn
Quelle: SchulKinoWochen NRW