Laut einer britischen Studie erkranken rund acht bis zehn Prozent aller Covid 19-Patienten an Long Covid
Um die ärztliche Versorgung von Long Covid-Patienten in Deutschland zu verbessern, hat die Grünen-Gesundheitspolitikerin Linda Heitmann im Interview mit Team UPWARD, dem Reportage-Format des ARD-Mittagsmagazins, verpflichtende Fortbildungen für Ärzte gefordert.
Die Versorgung der Betroffenen dürfe nicht davon abhängen, „wo jemand wohnt, ob da vielleicht ein Arzt oder eine Ärztin gerade in der Nähe ist, die von dem Thema schon mal was gehört haben“. Deshalb brauche es „einfach die Verpflichtung, das speziell zu diesem Thema jetzt auch innerhalb der nächsten zwei Jahre regelhaft in der Breite Fortbildungen stattfinden“. Dies sei notwendig, damit Long Covid richtig erkannt werde und keine Fehldiagnosen passierten, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag.
Laut einer britischen Studie erkranken rund acht bis zehn Prozent aller Covid 19-Patienten an Long Covid. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland schätzungsweise zwischen 500.000 bis 1 Million Menschen betroffen sind. Das Krankheitsbild ist neu, die Behandlung erfolgt symptomorientiert. Patienten sowie Patientenvertreter beklagen immer wieder, dass Long Covid-Beschwerden von Ärzten psychologisiert und als psychosomatisch abgetan würden. Zudem reichten die derzeitigen Mittel für die Versorgung der Patienten nicht aus. Laut Heitmann versucht die Bundesregierung aktuell die Forschung zu Long Covid zu intensivieren. „Dazu haben wir es jetzt auch geschafft, im Bundeshaushalt Geld zu verankern, sowohl im Forschungshaushalt 10 Millionen für die Forschung, jetzt auch konkret an Medikamenten für Long-Covid-Betroffene“. Gleichzeitig betonte sie, es sei wichtig mit anderen Ländern bei der Erforschung von Long Covid zusammen zu arbeiten.
Quelle: Rundfunk Berlin- Brandenburg, ARD-Mittagsmagazin
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