Düsseldorf: Der Run auf Hunde ist ungebrochen. Gerade in den letzten (Corona-)Jahren haben sich viele Menschen in Nordrhein-Westfalen einen neuen tierischen Freund zugelegt. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) schätzt, dass es seit Corona-Beginn rund 20 Prozent mehr Hunde gibt als vorher.
Wie bei jeder anderen Steuerart auch fließen die Einnahmen aus der Hundesteuer in den allgemeinen Haushalt und sind nicht zweckgebunden. „Es ist also ein Trugschluss, dass die Einnahmen aus der Hundesteuer dazu dienen, die Hinterlassenschaften der Vierbeiner auf Straßen und in Parks zu beseitigen, Fiffi-Tüten-Spender aufzustellen oder Hundewiesen einzurichten“, erklärt BdSt-Vorsitzender Rik Steinheuer und betont: „Die Hundesteuer spült einfach nur Geld ins Stadtsäckel. Sie ist aber nichts weiter als eine Bagatellsteuer, die in einem modernen Steuersystem keinen Platz mehr hat.“
Als erfreulich bewertet der Bund der Steuerzahler NRW, dass viele Städte und Gemeinden Menschen belohnen, die einen Hund aus dem Tierheim holen, indem sie für ein Jahr oder länger keine Hundesteuer erheben. „Immerhin 165 NRW-Kommunen bieten eine solche Tierheim-Befreiung an“, so Steinheuer. Freuen können sich aktuell die neuen Hundebesitzer in Emsdetten, Hemer, Kempen, Marienheide, Menden, Münster und Wülfrath: Hier wurde die Tierheim-Befreiung von der Hundesteuer gerade neu eingeführt.
Auch sozialschwache Bürgerinnen und Bürger wünschen sich oft einen Hund. In 313 Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen wird auf die wirtschaftliche Situation des Hundefans Rücksicht genommen und der Hundesteuersatz reduziert.
Für die so genannten Kampfhunde wurde in zehn Städten die Kampfhundesteuer erhöht. Insgesamt erheben von den 396 NRW-Städten und Gemeinden 305 eine erhöhte Steuer für als gefährlich eingestufte Hunde. Davon bieten 108 eine Reduzierung des Steuersatzes bei Verhaltensnachweis an.
Bild: Ein beliebtes Mittel, um Geld in die Stadtkasse zu spülen, ist die Hundesteuer.
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Quelle: Bund der Steuerzahler NRW