Weitere Herausforderungen im Kampf gegen Menschenhandel

Berlin/Ostwestfalen-Lippe: „Der Staat muss seiner politischen Verantwortung gerecht werden, die nötigen Ressourcen bereitstellen und Unterstützungsstrukturen stärken, damit Menschenhandel entgegengewirkt und Betroffene besser geschützt werden können“, betont Sophia Wirsching, Geschäftsführerin des KOK. Der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel – KOK e.V. betont anlässlich des Internationalen Tages gegen Menschenhandel am 30. Juli die staatliche Verantwortung bei der Bekämpfung von Menschenhandel. Er fordert die konsequente Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz Betroffener.

 

Digitalisierung des Menschenhandels

 

Weltweit verschlechtern sich die Lebensbedingungen durch Klimakatastrophen, Konflikte und widrige Arbeitsbedingungen. Das erhöht die Gefahr in Ausbeutungssituationen zu geraten. Zuletzt wurde dies auch in Deutschland im Zuge des Ukrainekrieges sichtbar. In Folge der COVID-19-Pandemie hat sich Menschenhandel zunehmend auf das Internet ausgedehnt. Wege und Methoden der Ausbeutung sind neu entstanden. Dies birgt zusätzliche Herausforderungen bei der strafrechtlichen Verfolgung der Täter*innen, der Identifizierung Betroffener und erfordert neue Ansätze der Prävention und Beratung.

 

Unterstützung Betroffener in Deutschland

 

Betroffene von Menschenhandel zu stabilisieren und vor erneuter Ausbeutung zu schützen, benötigt eine umfassende und langfristige Begleitung. In Deutschland unterstützen spezialisierte Fachberatungsstellen Betroffene von Menschenhandel – wie die Fachberatungsstelle NADESCHDA, zuständig für Ostwestfalen-Lippe – darin, Zukunftsperspektiven aufzubauen. „Die personellen und finanziellen Mittel der Beratungsstellen reichen kaum aus, um alle Betroffenen zu erreichen und angemessen zu unterstützen. Die Online-Beratung ist eine wichtige Ergänzung, um vor allem jüngere Betroffene zu erreichen. Doch dafür benötigen die Beratungsstellen zusätzliche Ressourcen“, erklärt Andrea Hitzke, KOK-Vorstand und Leiterin der Fachberatungsstelle Dortmunder Mitternachtsmission.

 

Fotocredits: Pixabay

Quelle: Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.

 

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