Winterberg – Projekt Berufsorientierung : Praxiserfahrung sammeln, hinter die Kulissen schauen, in das Gastgewerbe hineinschnuppern

Projekt Berufsorientierung mit 20 Sekundarschüler in Winterberg läuft / Große Chance, künftige Auszubildende und Fachkräfte zu gewinnen

Winterberg. Was passiert eigentlich hinter den Kulissen eines Hotelbetriebs ? Wer ist für was zuständig ? Welche Berufsbilder gibt es im Gastgewerbe ? Wie sehen der Arbeitsalltag in einem Hotel sowie in der Winterberg Touristik und Wirtschaft eigentlich aus ? Und was hat der Tourismus insgesamt für Perspektiven zu bieten ? Alles Fragen, mit denen sich 20 Neuntklässler der Sekundarschule Medebach-Winterberg seit dem Beginn des neuen Schuljahres aktiv und praxisorientiert beschäftigen. Im Rahmen des Projektes „ProBe“ (Pro Berufsorientierung) schnuppern die Schülerinnen und Schüler jeden Freitag in den Betriebsalltag der Hotels Clemens, Oversum, Astenkrone und Landal sowie bei der WTW selbst hinein. Ein Projekt, das viele Chancen bietet sowohl für die angehenden Berufseinsteiger als auch für die Hotellerie und die regionale Tourismuswirtschaft der Ferienregion Winterberg und Hallenberg insgesamt. Erfreut ist auch Projektleiterin Silvia Hesse ob der Tatsache, „wie viele Schülerinnen und Schüler dieses Angebot auf freiwilliger Basis an einem Freitagnachmittag wahrnehmen und sich somit aktiv auf ihre Berufswahl vorbereiten“.

Winterberg möchte positive Arbeitgeber-Marke weiter stärken 

„Es ist kein Geheimnis, dass die Gastronomie und Hotellerie vor großen Herausforderungen steht bei der Akquise von Nachwuchs- und Fachkräften. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch einmal massiv verstärkt. Umso erfreulicher ist es, dass wir mit diesem Projekt das Thema proaktiv aufgreifen. Wir nutzen so die große Chance, das Gastgewerbe insgesamt mit unseren Partnern, für deren Engagement wir sehr dankbar sind, attraktiv darzustellen und potentielle Auszubildende für die Zukunft zu gewinnen“, sagt Winterbergs Tourismusförderer Christian Klose. Bis Ende Januar 2023 erhalten die Schülerinnen und Schüler durch den regelmäßigen sowie rotierenden Einsatz in den Betrieben einen detaillierten Einblick in die Unternehmens-Kultur, sie lernen die Arbeitsabläufe in den einzelnen Abteilungen sowie die Berufsbilder kennen, sammeln erste Praxiserfahrung und können bei der baldigen Berufswahl auf dieses fundierte Hintergrundwissen zurückgreifen. „Dies ist ein Pfund, mit dem wir arbeiten und wuchern können und das uns zudem eine weitere Möglichkeit gibt, Winterberg als attraktive Arbeitgeber-Marke zu etablieren“, betont Christian Klose.

Attraktive Heimat Winterberg mit Bonuskarte und Resorts nur für Mitarbeiter

Das „ProBe“-Projekt ist ein neues, wichtiges Puzzleteil für die Gestaltung einer erfolgreichen Zukunft im Gastgewerbe der Ferienregion Winterberg und Hallenberg. Dazu zählt auch die Schaffung einer Mitarbeiterkarte, die branchenübergreifend den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern viele Vorteile in der Alltags- und Freizeitgestaltung offeriert. „Da sind wir dran. Diese Bonus-Karte soll Winterberg noch attraktiver machen als Lebensmittelpunkt, an dem die Lebens- und Arbeitsplatzqualität hoch ist.“ Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist auch der Trend, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gastgewerbe bezahlbaren Wohnraum in hiesigen Hotelbetrieben zur Verfügung zu stellen. Beste Beispiele dafür sind das Hotel Leisse sowie das B&B‑Hotel in Winterberg. Beide Betriebe etablieren sich aktuell als Mitarbeiter-Resorts, die gerne von vielen Gastronomen für ihre Belegschaft genutzt werden. „Diese Schritte sind wichtig, um in Zeiten von NewWork-Modellen Zeichen zu setzen und zu signalisieren, dass wir hier gute Arbeits- und Lebensbedingungen bieten und uns um die Fachkräfte sowie Auszubildenden kümmern“, betont Christian Klose. Ein nachhaltiges Konzept, um dem Fachkräfte- und Azubi-Mangel wirksam zu begegnen.

 

Infobox : Hintergrund „Pro Be“

  • Das Projekt „ProBe“ wird seit August 2021 in Kooperation mit den Kolping-Bildungszentren Südwestfalen GmbH für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Medebach-Winterberg (Standort Winterberg) durchgeführt.
  • Finanziert wird das Projekt von der Wirtschaftsförderung der Stadt Winterberg.
  • Die Sekundarschule Medebach-Winterberg (Standort Medebach) führt das Projekt seit längerer Zeit mit einem Bildungsträger in Frankenberg am Standort Medebach durch.
  • Es gibt 3 Module :

 

Modul 1   Sensibilisierungsphase : Sie startet im 1.Halbjahr der Klasse 8. Die Schüler bekommen mittwochs in der 5. Stunde eine Einführung in das Thema Berufsorientierung.

Modul 2    Orientierungs- und Vertiefungsphase : Sie umfasst das 2. Schulhalbjahr der 8. Klasse und findet jeweils freitags von 14.15 bis 16 Uhr in den Werkstätten der Kolping-Bildungszentren Südwestfalen GmbH in Olsberg statt. Dort können sich die Schüler/innen in verschieden Berufsfelder wie dem Metall- und  Elektrobereich für jeweils 5 Wochen ausprobieren. Der HoGa-Bereich findet wie oben genannt in den teilnehmenden Hotels in Winterberg statt. In der Vertiefungsphase suchen sich die Schüler den Bereich aus, der ihnen am besten gefallen hat. Die Phase beginnt mit dem 1. Schulhalbjahr der 9. Klasse.

Modul 3    Bewerbungstraining : Es wird im 2. Schulhalbjahr der Klasse 9 angeboten und umfasst 5 Einheiten à 1  Stunde, die jeweils mittwochs in der Schule stattfinden. Dort werden Bewerbungsunterlagen erstellt und es findet eine Vorbereitung auf die Vorstellungsgespräche statt.

 

Quelle : Redaktionsbüro Textzeit | Ralf Hermann – Winterberg Touristik und Wirtschaft

Fotocredits : WTW ! 20 Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Medebach-Winterberg schnuppern bis Ende Januar regelmäßig in den Berufsalltag des Gastgewerbes. Tourismusförderer Christian Klose (r.) sieht darin eine große Chance, künftige Auszubildende und Fachkräfte zu gewinnen.

 

 

 

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