Adipositas bei Kindern und Jugendlichen: Wasser trinken wirkt präventiv

Neben Veranlagung und mangelnder Bewegung wird eine ungesunde Ernährung mit zu viel Zucker und zu viel Fett als Hauptfaktor für diese Entwicklung ausgemacht

 

Etwa jedes sechste Kind in Deutschland ist zu dick, rund sechs Prozent sind sogar adipös, also krankhaft fettleibig. Neben Veranlagung und mangelnder Bewegung wird eine ungesunde Ernährung mit zu viel Zucker und zu viel Fett als Hauptfaktor für diese Entwicklung ausgemacht. Besonders der regelmäßige Konsum von zuckerhaltigen Getränken begünstigt das Übergewicht im Kindes- und Jugendalter. Dabei könnten Trinkwasser oder ungesüßte Tees bei der Prävention von Übergewicht helfen.

 

15,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von drei bis 17 Jahren sind in Deutschland korpulent, 5,9 Prozent von ihnen adipös. In Summe sind das fast zwei Millionen Kinder, Jungen wie Mädchen gleichermaßen. Diese Zahlen stammen aus einer Langzeitstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen des Robert Koch-Instituts (RKI). Besonders alarmierend: Je älter die Kinder sind, desto höher liegt der Prozentsatz. Während bei den Drei- bis Zehnjährigen etwa jedes zehnte Kind zu dick ist, ist es bei den Elf- bis 17-Jährigen sogar fast jeder fünfte Jugendliche.

 

Die Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen hat in den letzten 40 Jahren um mehr als das Achtfache zugenommen, so die Stiftung Kindergesundheit. „Man weiß inzwischen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Verzehr zuckerhaltiger Getränke und dem Risiko, an Adipositas oder Diabetes mellitus zu erkranken“, sagt Prof. Dr. Lars Libuda, Professor für Ernährungswissenschaft an der Universität Paderborn. Dabei bezieht er sich auf eine Analyse internationaler Studien, wonach der regelmäßiger Konsum zuckerhaltiger Getränke für etwa ein Fünftel des Risikos der Fettleibigkeit im Kindes- und Jugendalter verantwortlich ist.

 

Jedes Kind in Deutschland trinkt pro Tag durchschnittlich einen halben Liter gezuckerte Erfrischungsgetränke wie Limonaden und gesüßte Fruchtgetränke. Tückische Dickmacher, die bis zu sieben Würfelzucker pro Glas (250 ml) enthalten. Ernährungsexpert:innen raten daher, Kinder schon von klein auf an das Trinken gesunder Alternativen wie Wasser und ungesüßte Tees zu gewöhnen. „Trinkwasser ist der beste Durstlöscher und hat keine einzige Kalorie“, sagt Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser e.V. „Studien haben gezeigt, dass die hohe Verfügbarkeit von Wasser sich positiv auf dessen Konsum auswirkt. Wenn Eltern ihren Kindern also öfter Wasser anbieten und in Kitas und Schulen Trinkwasserspender zum Trinken einladen, trägt dies dazu bei, dass Kinder und Jugendliche weniger zuckerhaltige Getränke trinken und das Risiko für Fettleibigkeit sinkt.

 

ZITAT: „Mit der Einführung der Beikost sollte man Kleinkindern auch ein Getränk zusätzlich anbieten. Das Getränk der Wahl ist dabei Wasser, denn so gewöhnen sich die Kinder gar nicht erst an Süßes.“ Prof. Dr. Lars Libuda, Professor für Ernährungswissenschaft an der Universität Paderborn

 

 

Quelle: Forum Trinkwasser e.V., Jana Arnold
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Bildunterschrift: Wer Kinder früh an das Trinken von Wasser oder ungesüßten Tees heranführt, sorgt dafür, dass sie sich nicht an den Geschmack süßer Getränke gewöhnen und senkt damit auch das Adipositasrisiko.

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