Winterberg : Erste Jahreshauptversammlung des Löschzuges Winterberg nach der Pandemie

Am vergangenen Samstag (05.11.2022) hielt der Löschzug Winterberg seine erste Jahreshauptversammlung nach der Corona-Pandemie ab

Winterberg. Am vergangenen Samstag (05.11.2022) hielt der Löschzug Winterberg seine erste Jahreshauptversammlung nach der Corona-Pandemie ab und konnte auf insgesamt drei ereignisreiche Jahre zurückblicken. Löschzugführer Tim Braun konnte neben den Kameraden/innen der Einsatz- und Ehrenabteilung auch den stellvertretenden Bürgermeister Joachim Reuter, den stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Klaus Greve sowie die Ratsmitglieder der Kernstadt herzlich begrüßen.

 

Der Löschzug Winterberg rückte im Jahr 2020 zu insgesamt 140 Einsätzen, in 2021 zu 147 und im bisherigen Jahr 2022 bereits zu 156 Einsätzen aus. Ein eindeutiger Einsatzschwerpunkt lag in den vergangenen Jahren auf automatischen Brandmeldungen aus der Hotellerie, wobei es sich im überwiegenden Teil um sachgerechte Auslösungen von Brandmeldern, hervorgerufen durch offenes Feuer, Rauch, Qualm oder auch Wasserdampf von Saunen oder Großküchen handelte. Auch die Einsatzzahlen von früh erkannten Wohnungs- oder Küchenbränden durch die Auslösung von Heimrauchmeldern stieg gegenüber den Vorjahren merklich an. Daneben rückte der Löschzug Winterberg aber auch zu zahlreichen Verkehrsunfällen, z.T. mit schwer eingeklemmten Personen aus und unterstützte häufig die Arbeit des Rettungsdienstes in Form von Rettungen aus unwegsamen Geländen oder unterstützte mehrfach bei Wiederbelebungsmaßnahmen in komplizierten Einsatzlagen.

 

Der stellvertretende Wehrleiter Klaus Greve hob in seiner Ansprache die Besonderheiten der Corona-Pandemie hervor. So musste zum Erhalt der Einsatzfähigkeit erstmals auf Online-Unterrichte zurückgegriffen werden, worunter allerdings auch die Kameradschaft sehr litt. Des Weiteren hatte der Löschzug Winterberg an den Wintersportwochenenden in der Coronazeit, trotz z.T. geschlossener Lifte, mit einem Großansturm an Tagesgästen und den daraus resultierenden Folgen zu kämpfen. So wurde u.a. das Feuerwehrhaus samstags und sonntags z.T. bis zu 10 Stunden ehrenamtlich besetzt, um in der überfüllten Stadt die Hilfsfristen bei Bränden und Hilfeleistungen einhalten zu können. Des Weiteren wurden auch Motorschlitten im Skigebiet durch Kameraden der Feuerwehr besetzt, um der ungewöhnlichen Lage Herr zu bleiben.

 

Neben dem eindrucksvollen Rückblick auf die vergangenen drei Jahre konnten auch zahlreiche Beförderungen und Ehrungen nachgeholt werden. So wurde zwischenzeitlich neben der aktiven Einsatzabteilung und der Ehrenabteilung eine Unterstützungsabteilung beim Löschzug Winterberg gegründet. In diese neue Einheit wurden als Feuerwehrfrauanwärterinnen Barbara Wiese (Verpflegungstrupp) sowie Silvia Schrewe und Lisa Lawrenz (beide Brandschutzerziehung und ‑aufklärung) aufgenommen. Neu und zum Teil rückwirkend konnten in die Feuerwehr Winterberg aufgenommen werden Noa Scholz, Patrick Fernandez und Edwin Kromm. Die Beförderung zum Feuerwehrwehrmann erhielten zum Teil nachträglich aufgrund der Pandemie Lukas Pfennig, Björn Welzel, Max Rüther, Frank Beutel, Marcin Pajak, Edwin Kromm und Holger Wohlfahrt. Zur Oberfeuerwehrfrau bzw. ‑mann konnten befördert werden Laura Stöber, Lukas Pfennig, Laurin Martin und Justin Huptas. Julia Sögtrop wurde Hauptfeuerwehrfrau ; Erik Selbach, Jan Schwerdtfeger und Laurin Martin nach Erwerb des Truppführerlehrgangs beim Hochsauerlandkreis Unterbrandmeister. Mit Besuch des Gruppenführerlehrgangs am Institut der Feuerwehr des Landes Nordrhein-Westfalen konnten Benjamin Piel und Kevin Raeggel zu Brandmeistern ernannt werden. Benjamin Piel besuchte dabei den ersten Lehrgang am neuen Standort in Düren ; Kevin Raeggel am Stammsitz in Münster. Mario Braun wurde Oberbrandmeister und Markus Lingg Hauptbrandmeister. Der aktive Löschzug verfügt aktuell über 59 Kameradinnen und Kameraden, unterstützt tagsüber von inzwischen 28 Kräften aus anderen Ortsteilen und Städten, die in der Kernstadt arbeiten und hier Einsätze mitfahren.

 

Ein besonderer Tagesordnungspunkt waren die Ehrungen verdienter Feuerwehrkameraden, die im Sommer beim Stadtfeuerwehrtag noch nicht ausgezeichnet werden konnten. So erhielten Steffen Kubisinski und Yannik Sommer die Ehrennadel des Verbands der Feuerwehren NRW in bronze für 10-jährige Mitgliedschaft, Frank Olbrich in silbern für 40 Jahre und Norbert Selbach die Sonderauszeichnung in gold für 50 Jahre Feuerwehrdienst.

 

Uli Hagemann, der in der Versammlung noch über seinen ersten Einsatz mit „Der Oma“, einem alten Löschfahrzeug der Feuerwehr Winterberg berichtete, Bernd Deimel und Dirk Rendelsmann konnten von der aktiven Einsatzabteilung in die Ehrenabteilung versetzt werden. Die Ehrenabteilung besteht damit aus 14 Mitgliedern.

 

Die Jugendfeuerwehr besteht aus 10 Mädchen und 11 Jungen und feiert im nächsten Jahr ihr 50-jähriges Bestehen mit einem großen Stadtjugendfeuerwehrtag.

 

In seiner Ansprache überbrachte der stellvertretende Bürgermeister Joachim Reuter die besten Grüße von Bürgermeister Michael Beckmann sowie dem Rat und der Verwaltung der Stadt Winterberg. Er kündigte die Umsetzung eines neuen Brandschutzbedarfsplan an und berichtete über aktuelle kommunale Investitionen in die Feuerwehr, so z.B. über die Auslieferung einer neuen Drehleiter mit Allradantrieb und einem Gelenkteil am Leiterpark zum Ende nächsten Jahres sowie die stadtweite Umstellung auf eine neue persönliche Schutzausrüstung zum Ende dieses Jahres. Die Feuerwehr wird künftig im Stadtbild nicht mehr in dunkelblau, sondern in beige-sandfarben zu erkennen sein. Dies hat den Vorteil einer besseren Sichtbarkeit im Straßenverkehr und Verschmutzungen können im Sinne einer verbesserten Einsatzstellenhygiene schneller erkannt werden, um z.B. Erkrankungen durch Rauch und Ruß vorzubeugen. Den Großteil der alten Einsatzkleidung möchte die Stadt nach einer Überprüfung den Feuerwehrkameraden in der Ukraine als Spende zukommen lassen. Ebenso berichtete Joachim Reuter über die bevorstehende Ertüchtigung von zahlreichen Löschteichen im Rahmen der Waldbrandplanung sowie die Aufrüstung von Sirenenanlagen zur Bevölkerungswarnung in Krisenfällen.

 

Quelle : Michael Schlüter, Löschzug Winterberg