DGB Südwestfalen: Wohngeld muss schnell bei den Menschen ankommen – Durch die Reform sollen Rentner*innen, Geringverdiener*innen und Familien unterstützt werden
Der Bundesrat beschäftigt sich mit dem neuen Wohngeld-Plus-Gesetz, damit dieses zum 1. Januar 2023 in Kraft treten kann. Die kommunalen Verwaltungen müssen nun alles tun, damit das Geld zügig bei den Anspruchsberechtigten ankommt, fordern die Kreisverbände des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Hochsauerlandkreis sowie in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein. „Wir brauchen für die Umsetzung mehr Personal in den Wohngeldstellen und eine Informationskampagne, denn viele Menschen wissen gar nicht, dass sie einen Anspruch auf Wohngeld haben“, appellieren die drei Vorsitzenden Dietmar Schwalm, André Arenz und Ingo Degenhardt.
Durch die Reform sollen Rentner*innen, Geringverdiener*innen und Familien unterstützt werden. Ebenso haben Beschäftigte, die zum Mindestlohn arbeiten, in der Regel Anspruch auf Wohngeld. „Wir fordern damit die Kommunen auf, offensiv potenziell Wohngeldberechtigte auf ihre Ansprüche hinzuweisen und dafür auch umfassende Informationsmaterialien in mehreren Sprachen zur Verfügung zu stellen. Ebenso sollten soziale Einrichtungen, Verbände, Kirchen und Gewerkschaften als Multiplikatoren einbezogen werden. Die Gewerkschaften werden in ihrer Mitgliedschaft für das erweiterte Wohngeld werben, damit Beschäftigte mit geringen Einkommen ihre Wohnkosten auch in der Energiekrise weiterhin tragen können“, so die drei DGB-Vertreter.
Die Behörden ständen nun vor der großen Herausforderung, die Anträge in einer angemessenen Frist zu bearbeiten. Schon heute variiert der Bearbeitungszeitraum bis zur Bewilligung zwischen 4 Wochen und 10 Monaten. „Die Menschen brauchen das Geld jetzt. Wir erwarten von den Kommunen, umgehend zusätzliches Personal in den Wohngeldstellen zur Verfügung zu stellen, damit die Anträge schnell bearbeitet werden können. Schon heute sind viele Wohngeldstellen unterbesetzt. Die Wohngeldreform wird nur erfolgreich, wenn sie von ausreichend Personal unter guten Arbeitsbedingungen umgesetzt wird“, sagen Dietmar Schwalm, André Arenz und Ingo Degenhardt übereinstimmend.
Durch das Wohngeld-Plus-Gesetz steigt die Zahl der anspruchsberechtigten Haushalte von aktuell 600.000 auf ca. 2 Millionen bundesweit. Der ausgezahlte Wohngeldbetrag erhöht sich durchschnittlich von heute 180 Euro monatlich auf zukünftig 370 Euro im Monat. Durch die Reform werden Haushalte mit geringem Einkommen zielgerichtet unterstützt, um in der Krise weiterhin ihre Wohnkosten tragen zu können. Die Auszahlung des Wohngeldes wird voraussichtlich erst Monate nach Antragsstellung erfolgen. Sie gilt jedoch rückwirkend. „Deshalb brauchen wir ein Kündigungsmoratorium für Mietverträge, damit niemand in der Zwischenzeit die Wohnung verliert“, so die Forderung des DGB.
Quelle: Dietmar Schwalm Vorsitzender DGB Hochsauerlandkreis / André Arenz,Vorsitzender DGB Olpe / Ingo Degenhardt, Vorsitzender DGB Siegen-Wittgenstein
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