Zukunftspreis, Corona-Sonderstudie und Bilanz des Restart 2022 – Das war die 5. Warsteiner Schützenkonferenz
- 170 Schützen aus knapp 50 Vereinen und Verbänden nahmen an der fünften Konferenz der Warsteiner Brauerei und der Universität Paderborn teil
- Schützenverein Etzhorn belegt den ersten Platz beim Warsteiner Zukunftspreis, die Plätz zwei und drei gehen nach Lippstadt und Hamm-Süden, den Jurypreis bekommt der SV Sandkrug
- Corona-Sonderstudie, Bilanz 2022 sowie Förderkompass und Wirtschaftlichkeit waren die Themen
Wenn über 170 Schützen aus ganz Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus außerhalb der Schützenfestsaison zusammenkommen, dann heißt es wieder „Herzlich Willkommen zur Warsteiner Schützenkonferenz“. Bereits zum fünften Mal fand am gestrigen Samstag die Konferenz in der Warsteiner Welt statt, die von der örtlichen Brauerei gemeinsam mit der Universität Paderborn im Rahmen des Forschungsprojekts „Tradition im Wandel“ organisiert wurde. Bei der Konferenz wurden die neusten Ergebnisse des Forschungsprojektes präsentiert und diskutiert. Neben der Verleihung des Warsteiner Zukunftspreises standen außerdem die Vorstellung der Corona-Sonderstudie, die Reflexion sowie Bilanz zum Restart der Schützenfeste in 2022 und der Förderkompass für Schützenvereine auf der Tagesordnung. Natürlich blieb auch genügend Zeit, sich mit den anderen Schützen und Referenten über Vereins- und Ortsgrenzen hinaus auszutauschen.
Das Forschungsprojekt „Tradition im Wandel“ der Universität Paderborn
Bereitsseit 2016 unterstützt die Warsteiner Brauerei die Universität Paderborn bei dem Forschungsprojekt „Tradition im Wandel“, dass unter anderem die aktuellen Wandlungsprozesse der Vereine in der Gesellschaft untersucht und gemeinsam mit diesen die Risiken ermittelt sowie Zukunftsperspektiven und -konzepte erstellt. Jonas Leineweber, Projektverantwortlicher der Universität, zog auf der gestrigen Konferenz ein Zwischenfazit: „Wir haben in diesem Jahr die dritte Projektphase beendet und starten nun in die vierte. Dabei stehen die Förderungen für innovative, kreative und nachhaltige Projekte sowie der zweite Teil der Corona-Sonderstudie im Mittelpunkt.“
Bei der Konferenz stellte Leineweber unter anderem den ersten Teil der Corona-Sonderstudie, einer Schützenumfrage zur Pandemie. Fazit: „Den Schützen hat ihr Verein als Ort der Geselligkeit und Gemeinschaft gefehlt. Und auch die Weiterentwicklungen der Vereinskommunikation sowie die kreativen Alternativen konnten die vertrauten Elemente des Vereinslebens nicht vollständig auffangen.“ Zustimmendes Kopfnicken bekam der Wissenschaftler auch bei den ersten Ergebnissen des zweiten Teils der Sonderstudie.
Diese beschäftigt sich mit den mittel- und langfristigen Pandemiefolgen für die Schützenvereine sowie dem Restart der Feste. Leineweber: „Allgemein sehen wir, dass bereits vor Corona einsetzende Entwicklungen und Herausforderungen im Schützenwesen durch die Pandemie beschleunigt wurden und jetzt dringlicher werden, wie leicht sinkende Besucherzahlen und Fragen der Integration von Zugezogenen. Die Herausforderungen können aber auch Anlass für die Weiterentwicklung des Schützenwesens sein. Dabei bewegen sich die Vereine in einem Spannungsfeld.
Viele Schützen sind einerseits gewillt, ‚alte Zöpfe abzuschneiden‘, anderseits sollen Traditionen weitergegeben werden und die Schützenfeste nicht zu einem beliebigen Event werden.“ Außerdem führte er aus, dass Corona bei vielen Schützenvereinen auch zu einer Reflexion und eine Abkehr vom Höher-Schneller-Weiter-Denken geführt habe. Das gesellige Miteinander sowie das soziale und kulturelle Engagement für den Ort ist noch immer das, was das immaterielle Kulturerbe Schützenwesen ausmacht.
Ein praktisches Beispiel für einen Verein während der Pandemie wurde von Dr. Sebastian Verhoeven vom Lippstädter Schützenverein, welcher seit vielen Jahren Partner der Warsteiner Brauerei ist, vorgestellt. Schützenbruder Stefan Lütkemeier von den St. Sebastian Schützen Schwaney erläuterte den Förderkompass für Schützenvereine für die Konferenzteilnehmer. Von der Universität Paderborn unterstützten außerdem Dr. Peter Karl Becker mit ihren Beiträgen. Dr. Becker referierte über den Schützenverein als Akteur der Wirtschaft und den Möglichkeiten der Festbewirtschaftung. Zum Abschluss des ersten Teils der Warsteiner Schützenkonferenz diskutierten Teilnehmer aus Ehrenamt, Wirtschaft und Wissenschaft zur Bilanz der Schützenfestsaison 2022 und die Folgen und Wege aus der Coronapandemie.
Warsteiner Zukunftspreis „Tradition im Wandel“ verliehen
Den zweiten Teil der Warsteiner Schützenkonferenz eröffnete Brauereiinhaberin Catharina Cramer: „Mit dem Zukunftspreis wollen wir Ihr Engagement fördern und die Projekte für die Zukunft Ihres Vereins finanziell unterstützen. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an alle Vereine, die sich bei dem Zukunftspreis beworben haben.“ Bereits Ende September veröffentlichte die Brauerei die drei Führenden des Publikumsvotings. Nun konnten die mit insgesamt 10.500 € dotierten Platzierungen bekannt gegeben werden. Den dritten Platz, dotiert mit 1.500 €, belegte der Schützenverein Hamm-Süden mit seinem Projekt „Jugend macht Zukunft“.
Hinter dem Projekt verbirgt sich die Anschaffung eines Laser-Trainingssystems, sodass Kinder aller Altersklassen am Schießsport teilnehmen können. „Es freut mich, dass wir mit der Siegerprämie die Anschaffung des Trainingssystems unterstützen können“, sagte Thomas Wulfert, Schützenbeauftragter der Warsteiner Brauerei, in seiner Laudatio. Marco Piepenburg, ebenfalls von Warsteiner, gab den mit 2.500 € dotierten zweiten Platz bekannt. „Unser Zweitplatzierter nutzt bei seinem Projekt das Netzwerk des Schützenvereins als Plattform, um Jungschützen und deren potenzielle zukünftige Arbeitgeber bei einem rollierenden Dinner zusammenzubringen“, erklärt Piepenburg, „Mit knapp 7.000 Stimmen können wir dem Schützenverein Lippstadt zum zweiten Platz gratulieren“. Das erste rollierende Dinner soll bereits im Januar 2023 stattfinden.
Den Sieger des Warsteiner Zukunftspreises gab Catharina Cramer bekannt:
„Gemeinsam Sport machen, ob mit oder ohne Handicap, dass wünschen wir uns überall und unser Sieger macht das im Schießsport möglich. Herzlichen Glückwunsch an den Schützenverein Etzhorn zum ersten Platz mit ihrem Projekt Barrierefreiheit zur Selbstverwirklichung.“ Insgesamt über 8.000 Stimmen hatte der Verein bekommen und möchte es möglich machen, dass gehandicapte Sportlerinnen und Sportler in ihrem Verein eigenständig am Schießsport teilnehmen können. Abschließend ehrte Jonas Leineweber den Gewinner des Jurypreises, den der Wissenschaftler gemeinsam mit Vertretern der Brauerei ausgewählt hat. Dabei konnte sich der SV Sandkrug über den mit 1.500 € dotierten Preis freuen, mit dem das grüne Klassenzimmer und die Bogenschießanlage auf dem Außengelände des Vereins unterstützt werden.
Zum Ausklang der Schützenkonferenz gab es noch genügend Zeit zum Austausch, auch um mal wieder im Kreise der Schützenfamilie mit einem frisch gezapften Warsteiner anzustoßen. „Es war eine gelungene Schützenkonferenz, auf der viel über die Zukunftsperspektiven diskutiert wurde“, zog Jonas Leineweber von der Universität Paderborn sein Fazit und Thomas Wulfert ergänzt, „Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnten wir endlich wieder eine Schützenkonferenz veranstalten und uns über die Orts- und Vereinsgrenzen hinweg austauschen.“
Warsteiner Gruppe
Die Warsteiner Brauerei zählt zu den größten Privatbrauereien Deutschlands. Gegründet 1753, ist sie ein Familienunternehmen in neunter Generation. Die Warsteiner Gruppe umfasst die Herforder Brauerei, die Privatbrauerei Frankenheim, die Paderborner Brauerei sowie Anteile an der König Ludwig Schlossbrauerei. Mittlerweile vertreibt Warsteiner ihre Produkte aktiv in über 50 Ländern der Welt.
Quelle: Warsteiner Abt. Unternehmenskommunikation, Domring 4-10, 59581 Warstein
Bild im Titel: Gelungen: Die 5. Warsteiner Schützenkonferenz fand Samstag in der Warsteiner Welt mit über 170 Schützen statt
Bild im Bericht: Catharina Cramer (2.v.l.) gratuliert dem Schützenverein Etzhorn zum ersten Platz beim Warsteiner Zukunftspreis mit seinem Projekt „Barrierefreiheit zur Selbstverwirklichung“.