Dirk Wiese (MdB) fragt im Bundesverkehrsministerium zum aktuellen Stand laufender Verkehrsprojekte

In regelmäßigen Abständen fragt der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wieseim Bundesministerium für Digitales und Verkehr nach dem aktuellen Stand von geplanten Verkehrsprojekten in der Region.
Kurz vor Jahresende antwortete das Bundesministerium jetzt im Hinblick auf den aktuellen Stand zum Lückenschluss vom Autobahnkreuz Werl zur A2 und zur Sachstand A46.
Lückenschluss Autobahnkreuz Werl zur A2 (A445 – Neubau von Werl nach Hamm, Verbindung der Ost-West-Autobahnen A2 und A44
Mit dem 22.12.2020 ist der Planfeststellungsbeschluss zum Neubau der A445 rechtskräftig erteilt worden. Die Bezirksregierung Arnsberg als zuständige Planfeststellungsbehörde wird zurzeit vor dem BVerwG in Leipzig beklagt. Die ersten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erfolgen derzeit im Bereich zwischen Werl und Hilbeck. Hier werden Bruthabitate für die Greifvogelarten Mäusebussard und Baumfalke gesichert und optimiert. Weiterhin wird eine Ackerfläche aus der Nutzung genommen und zukünftig ohne den Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln gepflegt. Durch die Anlage einer Obstwiese wird ein weiterer artenreicher Lebensraum entwickelt. In den kommenden Jahren ist eine Vielzahl von Flächen östlich und westlich der neuen Trasse als Lebensraum für Vogel-, Fledermaus- und Amphibienarten herzurichten. Im Vordergrund stehen dabei typische Arten der offenen Feldflur, wie der Feldsperling, die Feldlerche und das Rebhuhn. Aber auch neue Wald- und Gehölzflächen sowie Kleingewässer werden u. a. für Zwerg- und Bartfledermaus, Laubfrosch und Kammmolch angelegt. Erst nach Anerkennung der durchgeführten CEF-Maßnahmen durch die zuständigen Fachbehörden, kann der örtliche Baubeginn erfolgen. Vor dem Hintergrund des laufenden Gerichtsverfahrens kann aber hierzu kein konkreter Termin genannt werden. Für das Gesamtprojekt ist eine Bauzeit von 6 Jahren veranschlagt worden.
Lückenschluss Hemer nach Neheim A46 (A46/B7n zwischen Hemer, Menden und Wickede/Arnsberg)
Die o.g. Maßnahme zum Lückenschluss zwischen der A46 im Bereich Hemer und der A445/A46 bei Neheim sieht einen 4-streifigen Neubau eines Autobahnteilstückes zwischen der derzeitig an der AS Hemer endenden A46 und der B515 in Menden vor. Ab dort soll die Maßnahme als 3-streifige Bundesstraßen (B7n) weitergeplant werden. Die Maßnahme ist im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf eingestuft. Nachdem das Linienbestimmungsverfahren 2009 scheiterte, wurden die Planungen von Straßen.NRW im Oktober 2018 wieder begonnen und werden seit der Betriebsaufnahme der Autobahn GmbH als Gemeinschaftsprojekt der Autobahn GmbH, Niederlassung Westfalen, Außenstelle Hagen und Straßen.NRW, Regionalniederlassung Meschede, fortgeführt. Derzeit befindet sich das Projekt in der Planungsphase der Linienfindung. Die dazu benötigten Unterlagen werden aktuell erstellt. 46sieben wird seit dem Neustart durch eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung begleitet. Zu diesem Zweck wurde ein eigenes Dialogforum eingerichtet, welches sich aus den von der Planung betroffenen Bürgern, Kommunen und Vertretern der Wirtschaft zusammensetzt. Die Sitzungen des Dialogforums dienen der konstruktiven Zusammenarbeit am Projekt. Zuletzt (im Frühjahr 2022) wurden dort Korridorvorschläge zur Linienfindung erarbeitet.
Hierzu ist bereits in einer früheren Tagung des Dialogforums ein Untersuchungsraum festgelegt worden, welcher in mehreren Schritten noch erweitert und angepasst wurde. In diesem Untersuchungsraum wurden die zur Linienfindung nötigen umweltfachlichen Untersuchungen (Faunistische Untersuchungen und Analysen sowie eine Umweltverträglichkeitsstudie) bereits getätigt. Aktuell wird die Raumwiderstandskarte für den Untersuchungsraum auf Grundlage dieser umweltfachlichen Untersuchungen erstellt. Diese ist bereits in der finalen Abstimmung und soll Anfang 2023 in einem Arbeitskreistermin den Trägern öffentlicher Belange offiziell vorgestellt werden. Die Korridore zur Linienfindung werden in diese Raumwiderstandskarte eingearbeitet und durch diese auf ihre Machbarkeiten geprüft. Hierzu wurde im Dezember 2021 ein Planungsbüro beauftragt, welches schon mit den ersten Vorarbeiten zum Linienfindungsverfahren und der Überprüfung der Korridore begonnen hat.
Quelle: Büro Wiese
Fotocredit: Marco Urban, AdobeStock 28711808, Brisystem
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