Schwarz-Grün, Schwarz-Rot oder doch Rot-Grün-Rot? Das Rennen ist offen – Kommentar von Jens Anker

Das Wahlergebnis wirft seine Schatten auf die ersten Sondierungsgespräche

Schwarz-Grün, Schwarz-Rot oder doch Rot-Grün-Rot? Selten war eine Regierungsbildung in Berlin so offen wie in diesen Tagen. Das Wahlergebnis wirft seine Schatten auf die ersten Sondierungsgespräche. Auch das Spektrum der möglichen kommenden Landesregierung war selten so gespreizt. Geht es weiter mit den aktuellen Akteuren, kommt es zu einer Neuauflage der Großen Koalition oder gehen CDU und Grüne das Abenteuer einer Zusammenarbeit ein?

Es ist schwer, aus den ersten Aufeinandertreffen auf dem Euref-Campus in Schöneberg richtungsweisende Zeichen herauszudeuten. Herzlich fielen die Begrüßungen der CDU mit SPD und Grünen an diesem Freitag nicht aus. Es herrschte eher professionelle Freundlichkeit.

Zum Auftakt will sich keine der drei Parteien in die Karten schauen lassen, welche Taktik sich die Parteistrategen zurechtgelegt haben. Es stehen aufregende Wochen ins Haus. Für alle Beteiligten steht viel auf dem Spiel. Da mehrere Regierungskoalitionen möglich sind, wird das Taktieren eine wichtige Rolle spielen.

Wer kommt zuerst aus der Deckung, wer verliert als Erster die Nerven? Heißt es Regieren um jeden Preis, oder ist der Weg in die Opposition doch der leichtere, um sich nicht allzu sehr verbiegen zu müssen?

So fielen die ersten Reaktionen dann auch entsprechend dürftig aus. Es habe offene und ehrliche Gespräche gegeben, hier und da seien Schnittmengen, insgesamt aber noch Redebedarf identifiziert worden. Große Problemthemen wurden offenbar ausgeklammert. Kommende Woche geht es weiter, dann weiß Berlin womöglich, in welche Richtung es gehen soll. Man darf gespannt sein. Das Rennen ist offen.

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Quelle: BERLINER MORGENPOST
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Fotocredit: AdobeStock 199498278 / Bildmontage Brisystem

 

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