Fazit – Winterbilanz: Skigebiet als Besuchermagnet, Skispringen als Reichweitenbringer

Skifahren, Rodeln, Langlauf, Winterwandern: Viessmann Winterpark Winterbilanz

Um die 275.000 Übernachtungen hat Willingen in der Wintersaison 2022/2023 erzielt. Der Großteil der Gäste reiste aufgrund der Wintersportangebote des Viessmann Winterparks an. 81 Tage alpiner Skisport, Rodeln, Langlauf, Winterwandern und der FIS Skisprung Weltcup sind hier die Triebfedern. Auf jeden Übernachtungsgast kommen ein Mehrfaches an Tagesgästen.

Anfang Dezember machte eine konstant kalte Wetterperiode effektive Beschneiung möglich. Am 14. Dezember eröffnete das Skigebiet Willingen mit Flutlicht und fast allen Liften – der früheste Saisonstart seit 12 Jahren.

Deutliches Plus an Winterurlaubern im Viessmann Winterpark

Die umfangreichen und guten Wintersportbedingungen in Verbindung mit dem schönen Winterwetter lockten Tages- wie auch Übernachtungsgäste nach Willingen. Dies machte sich in der Beherbergungsstatistik bemerkbar. Das Statistische Landesamt meldet für Dezember 63.575 Übernachtungen. Das sind 19 Prozent über dem Vorjahreswert und fast wieder Vorkrisenniveau.

Die berechtigten Hoffnungen, genug Schnee für die Saison zu haben, machten von Weihnachten an bis über den Jahreswechsel hinweg Regen und Sturm zunichte. In der zweiten Januarhälfte startete das Skigebiet erneut durch. Dank einer erneuten winterlich kalten Hochdruckphase schuf das Skigebiet die zweite Grundbeschneiung. Innerhalb von vier Tagen fuhren die Betreiber die Anlagen hoch. Am 21. Januar liefen erneut alle Lifte. Trotz vorübergehendem Stillstand liegt der Januar mit 84.515 Übernachtungen und einem Plus von 12 Prozent deutlich über dem Vorjahr und knüpft damit ebenfalls an die Werte vor der Pandemie an. Das Statistische Landesamt erfasst nur Betriebe mit mindestens zehn Betten, sodass von einem deutlich höheren Wert auszugehen ist.

Beste Bedingungen leiteten die zweite Hochsaison ein

Die besten Wintersportbedingungen brachte die erste Februarhälfte. Dies kam gerade recht für die zweite Hochsaison mit dem deutschen Karneval, den niedersächsischen Zeugnisferien und den niederländischen Krokusferien. Endlich, nach der langen Zeit der Pandemie, besuchten Niederländer, Belgier und Dänen wieder stärker die Region.

Für das Jahr 2019 weist eine Studie der Wintersport-Arena Sauerland für Willingen 204.000 rein durch den Wintersport induzierte Übernachtungen in meldepflichtigen Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten aus. Hinzu kommen rund 32.000 wintersportinduzierte Übernachtungen in Kleinstbetrieben, die die amtliche Statistik nicht erfasst. Dieser Wert ist in einem guten Winter noch höher. „Dies zeigt die hohe Bedeutung des Wintersports im Weltcup-Ort Willingen“ betont Tourismusdirektor Norbert Lopatta. „in nur drei Monaten generiert dieser Bereich rund ein Fünftel der Übernachtungen des gesamten Jahres.“

Umfangreichstes Liftangebot pro Saisontag seit zehn Jahren

Der letzte Wintersporttag war der 19. März. Trotz gut zweiwöchiger Pause kommt das Skigebiet Willingen auf 81 Saisontage, im Vorjahr waren es 84. 85 Tage sind der langjährige Schnitt, daher sind die Betreiber im Skitagen in Willingen zufrieden. Daher sind die . Die geöffneten Tage alleine geben jedoch wenig Auskunft über den Erfolg eines Winters. Über die zurückliegende Saison hinweg liefen fast überwiegend alle Lifte, ein so umfangreiches Angebot wie seit zehn Jahren nicht mehr. Pro Saisontag waren es im Schnitt 14. „Bei den Gästen ist das wichtigste Entscheidungskriterium das Wetter, direkt danach die Zahl der Lifte. Der Angebotsumfang und die Qualität waren über den überwiegenden Teil der Saison hinweg gut bis sehr gut“, betont Jörg Wilke, Sprecher des Skigebiets Willingen.

Skispringen brachte Übernachtungsgäste

Der FIS Skisprung Weltcup macht den Namen Willingens als Wintersport-Ort in aller Welt bekannt. Zudem bringt er Jahr für Jahr über die drei Tage hinweg mehr als 20.000 Übernachtungen in die Region. Bis über die Grenzen Willingens hinaus sind die Gastgeber an diesen Tagen ausgebucht. Erstmals nach Beginn der Pandemie durfte das Mega-Event wieder mit Zuschauern stattfinden. Dies zahlte zusätzlich mit ein auf die positive Bilanz.

Mehr Loipen als im Vorjahr, aber nur in den Hochlagen

Bei sehr guter Schneelage bis in die mittleren Lagen ziehen sich über die Berge des Uplands bis zu 90 Kilometer Loipen. Diese wurde jedoch an keinem Tag erreicht. Trotz drei tief kalter Phasen, war der Winter 2022/2023 um 1,5 Grad zu mild. Deutlich zu gering war die Zeit mit mindestens 20 Zentimeter Naturschneehöhe, dem Wert, der notwendig ist, um gute Pisten und Loipen präparieren zu können. So waren an 22 Tagen Naturschnee-Loipen gespurt, im Vorjahr waren es 19. Die größte Neuschneemenge brachte mit 25 Zentimeter die Nachsaison am 7. und 8. März. 25 Loipen-Kilometer standen für zwei Tage zur Verfügung. Über die Saison hinweg standen 370 Gesamt-Loipenkilometer zur Verfügung, aber ausschließlich in den Hochlagen. Im Vorjahr waren es nur 261 Gesamtkilometer, die sich aber teils bis in die Tallagen hinunter zogen. Damit liegt der nordische Wintersport der zurückliegenden Saison unter dem langjährigen Mittelwert.

72 Tage mit Schnee auf den Berggipfeln

Sobald die Flocken fallen, zieht es schneehungrige Winterwanderer in die Berge. So auch im zurückliegenden Winter. An 72 Tagen war die Landschaft oberhalb von 700 Metern mit mindestens einem Zentimeter bedeckt. Die Besucher konnten Bewegung und frische Luft genießen und die typisch winterlichen Eindrücke in sich aufnehmen. In einem durchschnittlichen Winter liegt dieser Wert bei 100 Tagen. Der letzte überdurchschnittlich schneereiche Winter fiel in die Zeit des Corona-Lockdowns.

Seilbahnen bringen Wertschöpfung

Trotz der hohen Bedeutung des Skispringens, der alpine Wintersport ist über die Wintermonate hinweg der Hauptantrieb des Wintertourismus, auch in Willingen, mit entsprechender wirtschaftlicher Bedeutung. Auf jeden Winterurlauber entfallen rund 2,7 Übernachtungen. Nicht jeder nutzt die gesamte Zeit zum Skifahren. Oftmals kaufen sich die Gäste ein Tagesticket und nutzen die restliche Zeit, um die vielen weiteren Angebote Willingens zu erleben.

100 Arbeitsstellen stellt das Skigebiet direkt an Pisten und Liften im Winter bereit. Auf jeden Arbeitsplatz bei den Seilbahnen entfallen in der Region fünf weitere Stellen. Die dort im Winter gezahlten Löhne und Gehälter erzeugen laut Studie eine lokale mehr als fünffache Wertschöpfung.

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Quelle: Susanne Schulten, Redaktonsbüro, Tourist-Information Willingen, 34508 Willingen (Upland)

Fotos: Skigebiet Willingen, ©D. Heise
Langlauf: Tourist Information Willingen, ©D. Heise

 

 

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