Medikamenten-Mangel: Kinder- und Jugendärzte werfen Bund „gesundheitspolitisches Vollversagen“ vor

Medikamenten-Mangel: „Die Situation ist katastrophal, man kann das nicht beschönigen“, sagte Axel Gerschlauer

Der Bundesverband für Kinder- und Jugendärzte hat der Ampel-Koalition angesichts des massiven Antibiotikamangels für Kinder „gesundheitspolitisches Vollversagen“ vorgeworfen. „Die Situation ist katastrophal, man kann das nicht beschönigen“, sagte Axel Gerschlauer, NRW-Sprecher des Bundesverbands. Warnungen der Ärzte Anfang Herbst vergangenen Jahres seien zu lange überhört worden. „Wir reden uns den Mund fusselig, und erst wenn wirklich mal jemand dran stirbt, weil er nicht versorgt wird, dann guckt vielleicht mal einer hin“, sagte Gerschlauer, der als Kinder- und Jugendarzt in Bonn praktiziert.

Um die Lage zu entspannen, lockerte NRW nun die Einfuhr-Regeln bei Antibiotika-Säften für Kinder.

Man habe „alle notwendigen Schritte in die Wege geleitet“, um Medikamente aus Drittstaaten erhalten zu können, so das Gesundheitsministerium. „Es gilt jetzt zügig und konsequent zu handeln, um die Versorgungslage zu verbessern“, antwortet das NRW-Gesundheitsministerium auf Anfrage dieser Zeitung. Auch Bayern, Bremen und Baden-Württemberg wollen die Maßnahme umsetzen.

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Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, Newsdesk
Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell

Fotocredit: AdobeStock 69949472

 

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