Das Museum Haus Hövener plant eine Ausstellung rund um die ehemalige Molkerei. Wer kann noch Exponate oder Fotos beisteuern?

Wer weiß noch, wann die Genossenschaft mit Rimberg fusionierte? Wer kann zu der geplanten Ausstellung noch Exponate oder Fotos beisteuern?

Milch und die verschiedenen Molkereien waren für die Bauern und die gesamte Stadt Brilon seit jeher von besonderer Bedeutung. 

Am 1. Mai 1903 eröffnete der Unternehmer Joseph Sobotta in den Gebäuden der vormaligen Brauerei Schmelter im heutigen Kolpinghaus eine Molkerei. Die Produkte vertrieb er mittels eines Verkaufswagens in der Stadt. Später ging die Molkerei in den Besitz der Gebrüder Bermes über, die in Viersen eine Dosenmilchfabrik betrieb. An der unteren Bahnhofstraße produzierte die Familie Schmücker Käse.

1920 wollte der Unternehmer Schmücker am Pelsenberg eine Käsefabrik errichten.

Dafür ließ die Stadt Brilon eine Wasserleitung verlegen. Später gründeten die Bauern aus Brilon und den Dörfern eine Molkereigenossenschaft und errichteten am Raiffeisenweg die Molkerei. Der große Schornstein war ein Wahrzeichen der Stadt. Morgens brachten die Milchkutscher nach genauem Zeitplan die Milchkannen von allen Dörfern und aus der Stadt zur Molkerei in Brilon. Die Milchkutscher hatten die Kannen, die alle besondere Nummern der Bauernhöfe trugen, in den Dörfern von den Milchböcken oder von den einzelnen Bauern abgeholt.

Die Fuhrwerke stauten sich von der Molkerei bis zur Hubertusstraße. Nach genauem Zeitplan wurden die Kannen entleert. Wenn die Bauern ihre Kannen auf den Milchböcken postierten, funktionierte auch der Dorffunk. Hier wurden die Neuigkeiten ausgetauscht. Abends versammelte sich dort die Dorfjugend. Später errichtete die Genossenschaft eine nagelneue Molkerei am Gallbergweg. Hier war später der Sitz der Firma Dickel, heute ist hier die Firma Lobbe beheimatet. Das bisherige Gebäude wurde zugunsten des großen Parkplatzes abgerissen. Die Familien Becker führten ihre Milchgeschäfte und lieferten Milch, Butter und Käse mit ihren Verkaufswagen bis an die Haustüren.

Wer weiß noch, wann die Genossenschaft mit Rimberg fusionierte?

Wer kann zu der geplanten Ausstellung noch Exponate oder Fotos beisteuern? Gerne gesehen sind Bilder von Kuhherden, vom Melken, von Kuhställen, vom Kühehüten, von den Verkaufswagen, von der Milchbar usw. Wer kann noch eine Eisfahne beisteuern?

Die Fotos werden im Museum Haus Hövener eingescannt und können am folgenden Tag wieder abgeholt werden.
Das Museum hat von dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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Quelle: Marion Bornemann, Museum Haus Hövener

Bildzeile: Milchkutscher lieferten die Milch der Bauern der Region zur Molkerei nach Brilon. Der hohe Schornstein war ein Wahrzeichen der Stadt Brilon.

Foto: ©Archiv Briloner Chronik

 

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