Hören Sie hier klare Argumente: Warum, wieso weshalb? Thomas Wiese aus Schmallenberg im Interview zum Thema Mutterkuhhalter: Grüne Woche in Berlin.

Landwirtschaft HSK: Thomas Wiese aus Schmallenberg vor Ort: Mutterkuhhalter präsentieren sich in Berlin – Ab 19. bis 28. Januar 2024 mit einem eigenen Stand auf der Grünen Woche

Mutterkuhhalter aus NRW präsentieren sich in Berlin- Stand des Halter-Vereins auf der Grünen Woche 2024

Der Mutterkuhhalter NRW e. V. wurde 2022 gegründet, um die Öffentlichkeit über diese besondere Haltungsform und ihre Leistungen für Tierwohl, Artenvielfalt und Pflege der Kulturlandschaft zu informieren und die Belange der Tierhalter zu vertreten. Inzwischen hat der Verein mehr als 200 Mitglieder und betreibt mit Förderung durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW eine engagierte Öffentlichkeitsarbeit. Neben Internetauftritt, Broschüren und Social Media-Kanälen kommt jetzt ein weiterer Baustein hinzu, denn der Verein präsentiert sich vom 19. bis 28. Januar 2024 mit einem eigenen Stand auf der Grünen Woche in Berlin. Auf Einladung des Ministeriums sind die Mutterkuhhalter Mit-Aussteller in der NRW-Halle.

Die Grüne Woche, die 2024 zum 88. Mal stattfindet, zählt zu den traditionsreichsten Messen in Deutschland.

Sie gilt als internationale Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, auf der Aussteller aus aller Welt ein umfangreiches Produktangebot präsentieren. Außerdem gibt die Grüne Woche aktuellen gesellschaftlichen Fragen wie Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und nachhaltige Landnutzung eine Bühne. „Die Teilnahme an dieser renommierten Veranstaltung ist für uns die Chance, die Mutterkuhhaltung vielen Interessierten zu präsentieren und die Einladung des Ministeriums unterstreicht die Relevanz unseres Engagements“, sagt Thomas Wiese. Er hält selbst in Schmallenberg Mutterkühe und ist Vorsitzender des Mutterkuhhalter NRW e. V.

Der Verein bietet auf seinem Messestand informative Materialien an und Vereinsmitglieder stehen an den zehn Messetagen für Gespräche bereit. Besucherinnen und Besucher der Messe haben zudem die Gelegenheit, im Rahmen von Mitmachaktionen mehr über diese nachhaltige Haltungsform zu erfahren.

Der Messestand des Vereins befindet sich in Halle 5.2a am Stand 126. Der Mutterkuhhalter NRW e. V. freut sich darauf, die Messebesucher zu begrüßen und einen Beitrag zur Sensibilisierung für die nachhaltige Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen zu leisten.

Hintergrund Mutterkuhhaltung

Rund 85 % der landwirtschaftlichen Biomasse ist für den Menschen nicht essbar. Erst durch die Wiederkäuer wird aus der Pflanzenmasse ein hochwertiges tierisches Lebensmittel. Die spezielle Haltungsform der Mutterkuhhaltung hat über diese direkte Bedeutung für die menschliche Ernährung hinaus eine Reihe weiterer positiver Effekte. Hierzu zählt z. B. die besondere Tierwohlorientierung, denn die Kälber werden in der Mutterkuhhaltung nach der Geburt nicht von den Muttertieren getrennt.

Vielmehr bleiben die Jungtiere in der Regel acht Monate eng bei den Muttertieren, werden von ihrer Mutter gesäugt und wachsen im Herdenverband auf. Die Herden sind den größten Teil des Jahres auf der Weide, fressen Gras und Kräuter und kommen lediglich in den Wintermonaten in den Strohstall.

Insgesamt ist die Mutterkuhhaltung damit eine besonders artgerechte Haltungsform. Sie kommt häufig auf Flächen zum Einsatz, die sich für intensive Landwirtschaft kaum eignen wie z. B. Flussauen oder Hanglagen. Hier sorgt die Beweidung dafür, dass eine vielfältige und auch für die Erholungsnutzung attraktive Landschaftsstruktur erhalten bleibt, die sonst schnell unter Buschwerk verschwinden würde.

Die extensive Beweidung trägt damit auch dazu bei, ökologisch besonders wertvolle Flächen zu bewahren und zu entwickeln, die z. B. vielen Insektenarten einen Lebensraum bieten.

Die Mutterkuhhaltung mit ihren verschiedenen Fleischrinderrassen bringt neben der Produktion von hochwertigem Fleisch und Fleischprodukten also auch in vielen anderen Bereichen einen Nutzen für die Gesellschaft und die Umwelt mit sich. Damit das funktioniert, investieren die Halterinnen und Halter

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Quelle: Markus Frigger / Thomas Wiese
Fotocredit: AdobeStock 691910310 / Brisystem

 

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