Studie, es hapert oft am Informationsfluss: „Auswirkungen von KI auf Arbeitswelt, Politik und Cybersicherheit“

KI als Risikofaktor? Für die Mehrheit der Deutschen sind die menschlichen Fähigkeiten für die KI (noch) unerreichbar

Wie eine Umfrage von YouGov im Auftrag von Kafka Kommunikation zum Thema „Auswirkungen von KI auf Arbeitswelt, Politik und Cybersicherheit“ zeigt, erkennen zwar viele Arbeitnehmer*innen in Deutschland das Automatisierungspotenzial ihrer Tätigkeit, wähnen sich jedoch derzeit noch ihres Jobs sicher. Denn sie sind davon überzeugt, dass bestimmte menschliche Qualitäten in absehbarer Zeit nicht von einer künstlichen Intelligenz repliziert werden könnten. Allerdings hapert es bisweilen auch am Informationsfluss. Die Umfrage wurde im November 2023 durchgeführt. Die Basis ist bevölkerungsrepräsentativ für Alter, Geschlecht und Region und setzt sich aus 504 Deutschen ab 18 Jahren zusammen.

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

  • Jeder Zweite übt eine Bürotätigkeit aus – 45 Prozent der Befragten beschreiben ihre Aufgaben als repetitiv
  • 66 Prozent der Beschäftigten üben eine kognitiv anspruchsvolle Tätigkeit aus
  • 70 Prozent der Befragten halten es für unwahrscheinlich, dass ihr Job in den nächsten fünf Jahren von einer KI übernommen wird
  • 65 Prozent der Arbeitnehmenden bezweifeln, dass eine KI bestimmte menschliche Fähigkeiten abbilden kann
  • Nur jeder zweite Deutsche ist über den aktuellen Stand der KI-Entwicklung informiert
  • 44 Prozent der Studienteilnehmer*innen sehen die Politik in der Pflicht, das Bedingungslose Grundeinkommen einzuführen, um Verdrängungseffekte auf dem Arbeitsmarkt zu kompensieren
  • 69 Prozent der Befragten schätzen den Einfluss von KI auf die allgemeine Cybersicherheit als groß ein – mit Vorteilen sowohl für die Angreifer als auch für die Verteidiger
  • 80 Prozent der Deutschen sind den Studienergebnissen zufolge bislang von eindeutig KI-gestützten Cyberangriffen verschont geblieben

Fazit

Was lange Zeit als Kriterium für die Arbeitsplatzsicherheit galt – nämlich ob das Tätigkeitsfeld als eher kognitiv oder körperlich anspruchsvoll zu betrachten ist – wird im Hinblick auf die aktuellen KI-Entwicklungen hinfällig. Denn bisher war es physische Arbeit, die durch Maschinen und Automatisierung ersetzt wurde. Die dadurch verdrängten Arbeitnehmer*innen konnten sich durch Bildung und berufliche Qualifizierung in andere Bereiche flüchten. Dieses Paradigma wird nun durch KI angegriffen. Leistungsstarke Frontier-Modelle sind immer mehr in der Lage, kognitive Arbeit zu übernehmen. Für viele Beschäftigte bleiben zunehmend weniger Nischen, die sie noch besetzen können.

KI-Modelle der nächsten oder übernächsten Generation können daher die Arbeitswelt auf den Kopf stellen. Der Politik muss nun die berechtigte Frage gestellt werden, ob sie bereits belastbare Pläne und Strategien entwickelt hat, um eine Zukunft jenseits der Erwerbsarbeit mitzugestalten und somit zu verhindern, dass die Gewinne der Automatisierung vollumfänglich von einigen wenigen Großkonzernen vereinnahmt werden.

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Quelle: Kafka Kommunikation, Markus Reck
Original-Content von: Kafka Kommunikation GmbH & Co KG, übermittelt durch news aktuell

Fotocredit: AdobeStock 635733771 / Brisystem

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