Mittelalterliche Paulus-Statue kehrt mit Gesang und Theater nach Velmede zurück

Mittelalterliche Paulus-Statue kehrt mit Gesang und Theater nach Velmede zurück

Velmede: In den wahrscheinlich rund 600 Jahren ihres Bestehens dürfte die Paulus-Statue in den Velmeder Kirchen so einiges erlebt haben – der Festgottesdienst zur Rückführung der mittelalterlichen Skulptur in die Pfarrkirche St. Andreas wird aber dennoch ein besonderes Ereignis gewesen sein: Mit Gesang, Theaterspiel und sogar einem kleinen Gemeindefest wurde die Heimkehr der Heiligendarstellung nach Velmede gefeiert.

Mehr als 65 Jahre lang galt die Skulptur, die laut Experten aus dem 14. Jahrhundert stammt, als verschollen. Sie hatte ihren Platz in der ersten Velmeder Kirche, die im Hochmittelalter errichtet worden war und im Jahr 1839 einstürzte. Wahrscheinlich war sie dort Teil einer Apostelgruppe. Nach dem Bau der jetzigen Pfarrkirche St. Andreas in den Jahren 1846 bis 1848 fand die Statue einen Platz im Glockenturm. Sie geriet in Velmede in Vergessenheit.

Das änderte sich erst, als bei einem Treffen unter plattdeutschen Freunden in Cobbenrode Adelheid Bamfaste, Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Velmede-Bestwig und im plattdeutschen Arbeitskreis aktiv, und Karl-Josef Kramkowski von Franz-Josef Huß aus Eslohe über die Skulptur informiert wurden – Huß selbst erhielt die Information aus der Familie eines verstorbenen Orgelbauers, in dessen Verwahrung sich das Kunstwerk zuletzt befand.

Da Franz-Josef Huß ebenso Verwalter einer Stiftung ist, konnte auch ein Weg zur Restaurierung der historischen Statue gefunden werden. Während des Festgottesdienstes dankte Pastor Werner Spancken Franz-Josef Huß für Engagement und Einsatz zur Rückführung der Paulus-Skulptur nach Velmede – unter dem Applaus der Anwesenden.

Applaus gab es auch für eine Darbietung der neu formierten Theatergruppe „Rollentausch“, die Szenen aus dem Leben des Hl. Paulus während des Gottesdienstes lebendig werden ließ. Neu zusammengefunden hat sich ebenso der Velmeder Kirchenchor, der den Gottesdienst musikalisch umrahmte – unter anderem mit zwei Liedern, die Karl-Josef Kramkowski ins Plattdeutsche übertragen hatte.

Gleichzeitig lud der Velmeder Kirchengemeinderat zu einem kleinen Gemeindefest ein. Bei Imbiss und kühlen Getränken konnte die Gemeinde nach dem Festgottesdienst noch an der Pfarrkirche den besonderen Tag feiern – ein Angebot, das gerne angenommen wurde.

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Bild: Gemeinsam engagiert für die Rückführung der Paulus-Statue (Bildhintergrund) nach Velmede: (v.re.) Adelheid Bamfaste, Franz-Josef Huß und Karl-Josef Kramkowski.
Quelle: Kirchengemeinde St. Andreas Velmede
Fotocredits: Kirchengemeinde St. Andreas Velmede

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