Investitionsgut Immobilie: „Das Wichtigste ist, Vertrauen aufzubauen“

Investitionsgut Immobilie: „Das Wichtigste ist, Vertrauen aufzubauen“ – Zweites Netzwerktreffen mit Eigentümern der Mescheder Innenstadt

Meschede: Die Innenstädte – auch in Meschede – stehen vor Herausforderungen. Doch solche Herausforderungen bringen auch immer Chancen mit sich. Wo diese liegen und wie man sich ihnen als Eigentümer oder Eigentümerin stellen kann – darum geht es in der Veranstaltungsreihe „Investitionsgut Immobilie“. Nach dem Auftakt im vergangenen Jahr hatten das Stadtmarketing und die Wirtschaftsförderung Meschede nun erneut zahlreiche Akteure rund um die Innenstadt in die Stadthalle eingeladen.

Neben der Möglichkeit zu Dialog und Austausch warteten wieder Impulsvorträge mehrerer externer Experten auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Der Auftakttermin im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass die Entwicklungen der Mescheder Innenstadt einem bundesweiten Trend folgen“, so Christina Wolff, Geschäftsführerin des Stadtmarketings und der Wirtschaftsförderung Meschede. Deshalb soll die Veranstaltungsreihe die Chance bieten, Möglichkeiten der Instandhaltung oder -setzung sowie der Nutzungsoptionen von Immobilien kennenzulernen. Damit, so Bürgermeister Christoph Weber, könne das Format Bausteine für die lokalen Akteurinnen und Akteure aufzeigen: „Wesentlich für die Weiterentwicklung einer Innenstadt ist das, was die Handelnden vor Ort aus dem Input ableiten.“ Gleichzeitig hätten die Eigentümerinnen und Eigentümer immer auch die Möglichkeit, als „Botschafter der Mescheder Innenstadt“ aufzutreten.

Unter der Moderation von Anne Kraft vom Planungsbüro stadt+handel stellte ihr Kollege Jens Nußbaum, der als Berater in zahlreichen Kommunen tätig ist, fest, dass der Einzelhandel nicht mehr allein als Treiber für einen Besuch in der Innenstadt wirkt. Zum einen gebe es eine Rückbesinnung auf andere Dienstleistungen. Und zum anderen entwickelten sich Innenstädte mehr und mehr zu einem Treffpunkt: „Es ist der Ort, an dem man sich sozial bewegt.“ Wichtig sei, dass dort „etwas los“ ist, so Jens Nußbaum: „Es muss ,catchen‘“, ergänzte er. Dafür sei eine gewisse Mentalität der Handelnden notwendig: „Man muss Lust darauf haben, das mitzumachen.“ Meschede biete für eine Weiterentwicklung der Innenstadt „gesunde Rahmenbedingungen“: „Es wurde eine ganze Menge richtig gemacht“, resümierte der Innenstadtexperte mit seiner Expertise und dem Blick auf die Kreis- und Hochschulstadt. Der „kompakte Innenstadtbereich“ funktioniere: Man habe den öffentlichen Raum sinnvoll aufgewertet und Sichtachsen geschaffen.

Das war eine Aussage, die Rolf Hennecke als Vorsitzender des Ruhrstraßenvereins gerne hörte. Er berichtete über die Schritte zur Umgestaltung der Ruhrstraße und die Erfahrungen damit. „Das Wichtigste ist, Vertrauen aufzubauen“, so sein Fazit über das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure. Gleichzeitig sei die Liebe zum Detail bedeutsam, wenn man den öffentlichen Raum gestalte. Ein Beispiel hierfür seien Sitzbänke mit verschiedenen Höhen, die auch älteren Menschen einen angenehmen Sitzkomfort ermöglichen – und die nun gut genutzt werden, resümierte er. Rolf Hennecke sieht die Ruhrstraße als Beispiel, „auch einmal weiter zu denken.“ Gleichzeitig sei es unerlässlich, in Immobilien zu investieren, um eine Wertigkeit zu schaffen.

Achim Bassa ergänzte die Podiumsrunde mit seinen Erfahrungen als geschäftsführender Gesellschafter des Projektentwicklers Koschany + Zimmer und Lehrbeauftragter der Universität Wuppertal. Er regte an, gemeinsam Ziele zu entwickeln: „Man muss überlegen, wo die Stadt Meschede in einigen Jahren sein will.“ Die bisherigen Maßnahmen zeigten, dass Planungsprozesse in Meschede offenbar gut laufen. Aus der Perspektive des Erstbesuchers mache die Mescheder Innenstadt einen gepflegten Eindruck. Es gebe neben der landschaftlichen Idylle noch einen weiteren Vorteil im Vergleich zum großstädtischen Raum: „Hier kennen sich die Eigentümer.“ Denn an vielen Stellen zeige sich, dass es nur gemeinsam funktioniere: „Man muss sehen, dass das gesamte Erscheinungsbild attraktiv ist.“

 

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Bild: Anne Kraft, Rolf Hennecke, Achim Bassa und Jens Nußbaum (v. l.) diskutierten Chancen und Herausforderungen für die Mescheder Innenstadt.
Quelle: Stadtmarketing Meschede e.V.
Bildnachweis: Stadtmarketing Meschede e.V.

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