Unternehmen im Austausch mit Wirtschaftsministerin Mona Neubaur – IMW begrüßte stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin zum Impuls „Mittelstand im Wandel“
Meschede: Die Interessengemeinschaft Mescheder Wirtschaft – kurz IMW – begrüßte jetzt Mona Neubaur, stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin von Bündnis 90/Die Grünen und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie zu einem Impulsvortrag. Thema des Beitrags war der Mittelstand im Wandel und welche Chancen die Transformation für Unternehmen und das Land NRW mit sich bringen kann. Rund 140 Personen folgten der Einladung zu der Veranstaltung, die im Rahmen der Reihe „IMW im Gespräch“ stattfand und erlebten einen aussagekräftigen Impuls beim Netzwerktreffen der IMW in der Abteigaststätte.
Zu Beginn begrüßte der IMW-Vorsitzende Frank Hohmann zunächst die Ministerin Mona Neubaur sowie die zahlreichen Gäste aus Mitgliedern, Lokalpolitik und interessierten Bürgerinnen und Bürgern. In seinem Einstieg thematisierte er drei für die IMW relevante Bereiche. Als erstes Themenfeld nannte er die Energie-Transformation als verlässliches Standortkriterium, welche er sich technologieoffen wünsche.
Weiterhin nahm er Stellung zu belastbaren Infrastrukturen, vor allem für den ländlichen Raum: Nicht nur die Verkehrs- sondern auch die digitale Infrastruktur seien für ein Wirtschaften im Sauerland und Südwestfalen unerlässlich. Der dritte Themenblock schließlich drehte sich um die Weiterentwicklung des Standortes. Hier sei es nötig, in Bildung, Innovation und den Bürokratieabbau zu investieren, um unter anderem den Fachkräftemangel abzumildern. „Die zahlreichen Herausforderungen verlangen Mut und können nur dann gelingen, wenn Politik keine ideologischen, sondern wirtschaftlich und gesellschaftlich tragbare und verlässliche Rahmenbedingungen schafft“, resümierte Frank Hohmann.
Mona Neubaur nahm den IMW-Claim „Wirtschaft fördern. Zukunft gestalten“ wörtlich und blickte in ihrem Impuls zunächst auf NRW und die aktuellen Rahmenbedingungen. „Ich komme gerade von einer Reise mit einer Wirtschaftsdelegation in die Vereinigten Staaten von Amerika und ich sage Ihnen: Wir müssen nicht mit Bescheidenheit nach Kalifornien blicken. Uns zeichnet in Nordrhein-Westfalen eine exzellente Hochschul- und Innovationslandschaft sowie eine starke Wirtschaft aus“, stieg sie in ihr Thema des Wandels ein. Wesentlich sei es dabei, stets Brücken zwischen den Akteuren der Transformation zu bauen und einen Transfer zwischen Hochschulwissen, Technik und Wirtschaft sicherzustellen. Das sei ein ganz wichtiger Baustein der NRW-Innovationspolitik. Für einen Wandel müsse auch die Wirtschaft offen für Neuerungen sein, so ihr Appell an die anwesenden Unternehmensvertreter.
In der Politik gehe es stets darum, die Zukunft auch angesichts der aktuellen Herausforderungen zu gestalten. Dies gelinge in der bestehenden Koalition in NRW mit Erfolg, erläuterte die Ministerin. Wesentlich für sie persönlich sei es, bei allen Entscheidungen die Generationen miteinander zu versöhnen und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Politik sei dabei immer dazu verpflichtet, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand herzustellen – aktuell eine große Herausforderung. „Für eine Weiterentwicklung des Standortes NRW, ob in Bildung, Infrastruktur oder den Bürokratieabbau, müssen Investitionen getätigt werden“, erklärte sie.
Sie plädiere für die Schaffung von Sondervermögen, um die Schuldenbremse weiter einzuhalten. Der Bund müsse zudem eine planbare, befristete und zielgerichtete Strompreisreduzierung für die energieintensive Industrie beschließen, um einen wettbewerbsfähigen Übergang zur Klimaneutralität zu ermöglichen. Die Unternehmen brauchten Planungssicherheit. Jede Investition in NRW ziehe in der Regel ein Privat-Invest nach sich und lohne sich. Fördermittel würden fortlaufend dahingehend geprüft, wo und wie sie am besten eingesetzt werden. Vor allem infrastrukturtechnisch gelte die Prämisse „Erhalt vor Neubau“, um langfristig dem Bedarf gerecht werden zu können.
Am Ende ihres fachlich fundierten und gleichzeitig unterhaltsamen Vortrags gab Mona Neubaur den Anwesenden ein konkretes Angebot mit auf den Weg: „Nennen Sie mir als Expertinnen und Experten hier vor Ort heute oder auch im Nachgang gerne den Bereich, wo Sie hier in Meschede das dringlichste Problem sehen und wo wir einen Praxischeck machen können für den Bürokratieabbau. Ich sage das nicht nur einfach so, sondern meine es wirklich ernst!“
Die NRW-Wirtschaftsministerin freute sich über den Austausch mit der Mescheder Wirtschaft und die Möglichkeit, über ihre Arbeit in Düsseldorf und aktuelle Themen zu berichten. In einer sehr regen Abschlussrunde ging sie anschließend sehr ausführlich und offen auf die zahlreichen Fragen der IMW-Mitglieder und Gäste ein. Diese wurde genutzt, um u. a. über Technologien zur Energieerzeugung, Fördermittelvergaben, die Schulpolitik, Fachkräftethemen und verschiedene Standortfaktoren zu diskutieren.
Den Abschluss des Abends nutzten die Gäste für die weitere Diskussion und ausgiebiges Netzwerken. Der Impulsvortrag von Mona Neubaur ist eine Fortführung der IMW-Reihe „IMW im Gespräch“, bei der die Wirtschaft mit verschiedenen Bundes- und Landesvertretern in den persönlichen Austausch geht. Im nächsten Jahr steht für die IMW das IMW-Forum zum Thema Kommunal- und Bundestagswahl an.
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Bild: Mescheder Wirtschaft im Gespräch – Der IMW-Vorstand begrüßte mit zahlreichen Gästen die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur in der Abtei Königsmünster.
Quelle: Interessengemeinschaft Mescheder Wirtschaft
Bildnachweis: Stadtmarketing Meschede e.V.