Grundschulen in Bestwig: „Hier fühlt man sich als Schule gut aufgehoben“

Grundschulen in Bestwig: „Hier fühlt man sich als Schule gut aufgehoben“

Bestwig: Wie wird die Gemeinde Bestwig den Rechtsanspruch auf eine ganztägige Betreuung für Kinder im Grundschulalter umsetzen, der ab dem Schuljahr 2026/27 schrittweise gelten soll? In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses wurde deutlich, dass die Gemeindeverwaltung dazu den engen Dialog mit den heimischen Grundschulen und der Elternschaft sucht – und dass die gemeindlichen Schulen bereits gut vorbereitet sind.

Hintergrund: Mit dem Gesetz zur Förderung von Kindern im Grundschulalter hat im Jahr 2021 die damalige Bundesregierung einen Rechtsanspruch auf Betreuung verankert. Er gilt ab dem Schuljahr 2026/27 zunächst für alle Kinder der ersten Jahrgangsstufe – in den Folge-Schuljahren kommt dann immer eine Jahrgangsstufe dazu.

Deshalb hatte die Gemeinde Bestwig ein Fachbüro beauftragt, eine pädagogische Konzeptentwicklung und eine Raum-Bedarfsplanung für eine ganztägige Betreuung an den drei Grundschulen im Gemeindegebiet zu erstellen. An jeweils einem Tag hat ein Experte einen Grundschul-Standort besucht, Gespräche mit Schulleitung, Lehrerkollegium, Eltern sowie den örtlichen Betreuungen geführt. Im Rahmen dieser Gespräche hat sich herausgestellt, dass an den Grundschulen in Nuttlar und Ramsbeck derzeit von den Eltern keine Offene Ganztagsschule (OGS) gewünscht wird. Vielmehr seien die bestehenden Betreuungsangebote – „Schule von acht bis eins“ und „13plus“ – ausreichend – „diese Betreuungsformen bieten mehr Flexibilität als OGS“, so Roland Burmann, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters.

Allerdings: Sollte es tatsächlich zu einer Vollbelegung im Ganztag kommen, besteht an der Grundschule in Ramsbeck ein Flächenmehrbedarf von rund 100 Quadratmetern – auch das ist ein Ergebnis der Analyse. Sollte durch die Eltern der Ramsbecker Schülerinnen und Schüler neben der Betreuungsform „Schule von acht bis eins“ auch eine „13plus“ gefordert werden, müsste – ebenso wie für eine OGS – Platz für eine Küche mit Essensausgabe geschaffen werden. Umgesetzt werden könnte das möglicherweise über einen Anbau. An den beiden anderen Grundschulen wären keine baulichen Erweiterungen notwendig. Um den zusätzlichen Flächenbedarf in Ramsbeck zu decken, könnten entsprechende Mittel im Haushalt 2026 bereitgestellt werden, erläuterte Roland Burmann: „Der Prozess geht weiter.“

Für Investitionen in den Ausbau der Ganztagsbetreuung stellt das Land NRW auch Fördermittel bereit – bis zu 85 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten können so gedeckt werden. Für die Gemeinde Bestwig ständen dann – inklusive Eigenanteil – rund 383.000 Euro zur Verfügung. Ein entsprechender Förderantrag wurde bereits im vergangenen Jahr gestellt.

Auch mit Blick auf die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist der Bestand der drei gemeindlichen Grundschulen mindestens bis 2030 gesichert. Das ist das Ergebnis der Schulentwicklungsplanung, für die besonders die Geburtenzahlen eine Basis bilden. Danach kann an der Andreas-Schule Velmede die Zweizügigkeit beibehalten werden, bei der Grundschule am Sengenberg in Nuttlar geht die Gemeindeverwaltung langfristig von einer Einzügigkeit aus. Die Wilhelmine-Lübke-Grundschule Ramsbeck schwankt zwischen einer Ein- und Zweizügigkeit – langfristig wird aber eher die Einzügigkeit vorliegen.

Die Schulen selbst setzen in ihrer pädagogischen Arbeit besonders auf eine Stärkung des sozialen Miteinanders. So gab es in Ramsbeck ein Zirkusprojekt, wie Schulleiterin Anne Rath berichtete. Die Andreas-Schule Velmede hat sich eine neue Schulordnung mit „acht sehr einfachen Regeln gegeben“, so Schulleiter Matthias Risse: „Wenn man sich daran hält, kommt man gut durch das Schulleben.“ Und Eva-Maria Schlotmann-Griffin, Leiterin der Grundschule am Sengenberg, dankte der Gemeinde Bestwig als Schulträgerin für eine hervorragende Zusammenarbeit: Sowohl die Ausstattung der Schulen wie auch der Dialog mit der Gemeindeverwaltung seien sehr gut: „Hier fühlt man sich als Schule gut aufgehoben – wir finden immer ein offenes Ohr.“

 

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Quelle: Gemeinde Bestwig
Fotocredits: Stefan Didam via Wikipedia