DGB: Wer die Feiertage kürzt, kürzt Lebensqualität!

Wer die Feiertage kürzt, kürzt Lebensqualität!

Böckler-Analyse belegt: Feiertagsstreichung schadet mehr, als sie nützt

DGB: In einer Zeit wachsender Belastung für Beschäftigte werden aus einigen Wirtschaftsverbänden Forderungen laut, gesetzliche Feiertage zu streichen – angeblich zur Stärkung der Wirtschaft. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Südwestfalen stellt klar: Solche Vorschläge sind nicht nur unsozial, sondern auch ökonomisch unbegründet.

„Feiertage sind keine Wachstumsbremse, sondern wichtige Ruhepole im Jahr. Wer sie streichen will, kürzt nicht nur Freizeit, sondern auch Lebensqualität“, kritisiert Bulut Surat, Regionsgeschäftsführer des DGB Südwestfalen. „Diese Forderung ist Ausdruck einer veralteten Wachstumsideologie, die sich längst überlebt hat.“

Dass das Streichen von Feiertagen wirtschaftlich nicht weiterhilft, zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung. Die im Böckler Impuls veröffentlichte Analyse („Feiertage abschaffen bringt nichts“) hat reale Fälle aus den vergangenen 30 Jahren untersucht – mit einem klaren Ergebnis: In der Hälfte der Fälle entwickelten sich Bundesländer mit gleichbleibender oder erhöhter Zahl an Feiertagen wirtschaftlich sogar besser.

„Die Annahme, weniger Feiertage bedeuteten automatisch mehr Wirtschaftsleistung, ist ein Trugschluss“, so Surat weiter. „Das zeigen die Zahlen der Böckler-Stiftung deutlich. Wer ernsthaft meint, gesellschaftliche Probleme mit mehr Arbeitszeit lösen zu können, betreibt Symbolpolitik auf dem Rücken der Beschäftigten.“

Surat fordert eine ehrlichere Debatte über wirtschaftliche Stabilität und Fortschritt:
„Wir brauchen moderne Arbeitsbedingungen, die Erholung, Familie und Gesundheit ermöglichen – keine arbeitszeitpolitischen Rückschritte im Deckmantel der Effizienz.“

Die vollständige Analyse der Hans-Böckler-Stiftung ist hier nachzulesen:
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-feiertage-abschaffen-bringt-nichts-69968.htm

 

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Quewlle: Deutscher Gewerkschaftsbund NRW – Region Südwestfalen
Fotocredits: Bulut Surat