IHK Arnsberg macht mit Wirtschaftsgespräch Station in Brilon

IHK Arnsberg macht mit Wirtschaftsgespräch Station in Brilon

IHK-Arnsberg: IHK vor Ort“ hieß es Anfang Juli in Brilon. Rund 35 Gäste waren der Einladung der IHK Arnsberg gefolgt. „Brilon ist ein bedeutsamer Wirtschaftsstandort und darauf sind wir stolz“, sagte Bürgermeister Dr. Christof Bartsch. Bartsch hob zudem hervor, dass es ein gutes Zeichen für die Stadt sei, dass knapp 50 Prozent der Schüler nach ihrem Schulabschluss in eine Ausbildung vor Ort gehen. Das sei ein gutes Signal für Brilon und eine Umkehr zur Situation fünf Jahre zuvor.

Wie steht es um den Wirtschaftsstandort? Wo läuft es gut – und wo sehen Unternehmen Verbesserungsbedarf? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Befragung der IHK Arnsberg, die im Januar und Februar an rund 26.000 Mitgliedbetriebe versendet wurde. Die Ergebnisse für Brilon präsentierte Sina Sossna, Teamleiterin Standortpolitik der IHK Arnsberg. Grundlage ihrer Analyse waren Rückmeldungen von 171 Unternehmen. Die Unternehmen haben Standortfaktoren wie Infrastruktur und Verkehr, Fachkräftesicherung und Bildung, die Attraktivität des Standorts sowie das Verwaltungshandeln vor Ort bewertet.

Brilon schneide, so Sina Sossna auch im Vergleich zu anderen Kommunen gut ab: Mit einer Durchschnitts(Schul-)note von 2,5 wird der Standort von den teilnehmenden Unternehmen positiver bewertet als die übrigen HSK-Kommunen von ihren Betrieben. Besonders die naturnahe Lage, das wirtschaftliche Netzwerk und die Lebensqualität werden hervorgehoben. Aber es zeigen sich auch Handlungsbedarfe – insbesondere bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften, beim Wohnraumangebot sowie im Bereich kommunaler Abgaben.

Aus dem Kreis der Unternehmerinnen und Unternehmer wurde betont, wie dringend zusätzliche Impulse im Bereich der beruflichen Bildung und bei der Attraktivität für junge Fachkräfte seien.

Besser als andernorts fiel die Bewertung der kommunalen Verwaltung aus. Bürgermeister Dr. Christof Bartsch nahm dieses Ergebnis dankbar entgegen – und zugleich als Ansporn: Er sehe darin einen Startschuss, gemeinsam mit der Wirtschaft noch gezielter an konkreten Verbesserungen zu arbeiten. Die Umfrage biete eine wertvolle Grundlage, um bereits angestoßene Maßnahmen zu überprüfen und neue Impulse aufzunehmen. Das gemeinsame Fazit der Ergebnisse: Der Standort Brilon hat viele Stärken, die es aber auch weiter auszubauen gilt. Gleichzeitig braucht es in zentralen Zukunftsfragen ein entschlossenes und abgestimmtes Handeln von Kommune, Wirtschaftsförderung und Unternehmen. Die IHK werde diesen Dialog auch weiterhin aktiv begleiten, sagte Hauptgeschäftsführer Jörg Nolte.

Beim Vortrag von IHK-Finanzierungsexperte Michael Rammrath standen zwei attraktive Förderprogramme im Blickpunkt. Das Regionale Wirtschaftsförderungsprogramm ist ein Zuschussprogramm des Landes NRW, mit dem investive Maßnahmen von bestimmten Unternehmen (meist Industrieunternehmen und Beherbergungsbetriebe) gefördert werden können. Je kleiner das Unternehmen ist, desto höher ist die Förderquote. Seit 19. Mai dieses Jahres gibt es eine neue Fördermöglichkeit – das Darlehnsprogramm NRW.BANK Invest Zukunft. Beantragen können es alle Betriebe ohne Größen- oder Branchenausschlüsse. Damit unterstützt die NRW.BANK Unternehmen, die in Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation investieren. Das Programm bietet einen gegenüber dem Marktzins um bis zu zwei Prozentpunkte niedrigeren Zinssatz und Tilgungsnachlässe von bis zu 20 Prozent.

 

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Quelle: Industrie- und Handelskammer Arnsberg Hellweg-Sauerland
Bild: Waren beim Wirtschaftsgespräch mit dabei (von links): Stefan Severin (Leiter Kommunikation und Volkswirtschaft IHK Arnsberg), Michael Rammrath (IHK Referent Gründungsberatung, Finanzierungshilfen und Unternehmensnachfolge), IHK-Vollversammlungsmitglieder Paul Witteler und Mariel Kleeschulte, Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, Thomas Becker (Wirtschaftsförderer Brilon), Sina Sossna (Teamleiterin Standortpolitik der IHK Arnsberg) und IHK-Hauptgeschäftsführer Jörg Nolte.
Fotocredits: Ampezzan/IHK