Mobilität im Sauerland – Sonderausstellung im Museum Haus Hövener

Das Museum Haus Hövener spannt in seiner Ausstellung einen breiten Bogen über die Mobilität im Sauerland. Über historische Wege konnte das Briloner Blei schon um Christi Geburt nach Lippstadt und von dort über Flüsse und das Mittelmeer bis nach Rom transportiert werden. Über den Salzpad kam Salz aus dem Hellwegraum in das Sauerland.

 

Über die Eisenstraße wurden Waren zur Weser transportiert. Brilon konnte sich als Hansestadt insbesondere wegen dieser Verkehrsverbindungen, die weiter in die Welt führten, als Hansestadt behaupten. Später sorgten die Eisenbahnverbindungen dafür, dass z.B. Briloner Glocken nach Bremerhaven und dann mit Schiffen in alle Welt transportiert werden konnten.

 

Die Eisenbahn- und die Postgeschichte werden in verschiedenen Räumen in kleinen Filmen mit zahlreichen Fotos dargestellt. Mit dem Bau der „Kunststraßen“ um 1900 eroberten die Automobile die Straßen. Ab 1906 mussten für Autos und Motorräder Steuern entrichtet werden. Tankstellen und Autowerkstätten wurden gegründet.

 

Kanister, Öldosen und Werkzeug, denen man die Vergangenheit ansieht, werden ausgestellt. Für die unterschiedlichen Exponate sorgten Rudi Heppe aus Radlinghausen und Georg Jacoby aus Fürstenberg. Von Verkehrsunfällen zeugen in einem anderen Raum verschiedene Fotos. In Collagen werden Autos mit ihren Besitzern auch bei Sonntagsausflügen gezeigt.

 

Besondere Fotos zeigen den Adenauer-Mercedes und den 600er Mercedes des Bundeskanzlers Ludwig Erhard in Brilon auf dem Marktplatz, von Fritz Heitzig fotografiert. Feuerwehrautos und andere Spezialfahrzeuge sind abgebildet. Wie war das eigentlich mit den Fahrschulen und den Führerscheinen? Auch dazu gibt es Informationen. Fahrschüler mussten sich mit Bremsen und Lichtanlagen auseinandersetzen. Dazu werden Modelle aus Fahrschulen gezeigt. In einem Raum geht es um die Präsentation des ersten Volkswagens auf dem Briloner Marktplatz. Ungläubig schauen die Menschen in das Heck, den Motorraum.

 

Einige Briloner Autofirmen stellen ihre Firmengeschichten dar. Mit Werbeschildern wird an verschiedene Reifenproduzenten erinnert. Wussten Sie eigentlich, dass schon vor 1900 Briloner und Bestwiger Radfahrer einen Club gründeten und 1916 das Radfahren zum Vergnügen verboten war? Fahrräder gehören deshalb auch zu den Exponaten. Ältere Briloner erinnern sich noch daran, dass Landwirte mit angehängten Milchkannen zu ihren Kühen zum Melken fuhren.

 

Solch ein Fahrrad mit Milchkannen wird ebenso ausgestellt wie die Saxonette von Großmanns und ein Motorroller. In jedem der Sonderausstellungsräume läuft ein Film. Im ersten Raum steht die Seifenkiste, mit der Klaus Schreckenberg 1957 an den Deutschen Seifenkistenmeisterschaften in Duisburg teilnahm und Platz 20 belegte. Ein historischer Film führt in die Seifenkistenzeit zurück. Lassen Sie sich überraschen!

Die Ausstellung wird durch ein besonderes Beiprogramm begleitet.

An verschiedenen Sonntagen bietet das Museum Stadtrundfahrten mit 2 PS und dem Planwagen für getestete, genesene oder geimpfte Personen an. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, müssen vorher Fahrkasten im Museum Haus Hövener unter Tel. 02961 – 9639901 und per E-Mail museum@haus-hoevener.de gelöst werden. Die genauen Termine werden in der Presse noch bekannt gegeben.

 

Alle Kinder, die ein Bobbycar, einen Trampeltrecker mit oder ohne Güllefass oder vielleicht noch ein Kettcar besitzen, sind für Sonntag, 18. Juli, eingeladen. Sie können ihr Fahrzeug schon morgens ab 11 Uhr im Museumsgarten ausstellen und nachmittags ab 15 Uhr in einem Parcours auf dem Marktplatz vorführen. Wer kein Fahrzeug hat, bekommt ein Bobbycar gestellt. Dafür hat die Firma S-Point Reifen-Pinke dem Museum solche Fahrzeuge geschenkt.

Im Museumsgarten wird es einen Vortrag zu dem ersten Volkswagen geben. Der Termin wird frühzeitig in der Presse bekanntgegeben.

Am Sonntag, dem 11. Juli, stellen die Oldtimerfreunde aus Brilon ab 11 Uhr ihre Chrom- und Lackschätze auf dem Briloner Marktplatz aus.

Zudem werden verschiedene Fahrradtouren angeboten. Bitte beachten Sie die Pressemitteilungen!

 

Quelle: Carsten Schlömer – Museum Haus Hövener

 

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