XR-Branche in Deutschland trotzt der Corona-Krise

Mediennetzwerk.NRW veröffentlicht erste Erkenntnisse zur Auswirkung der Pandemie auf die innovative Cross-Reality-Branche als Preview einer umfassenden Studie der TH Köln.

 

Die Studie „Cross Reality in Deutschland 2021“ der TH Köln (Zabel/Heisenberg/Telkmann) im Auftrag des Mediennetzwerk.NRW untersucht zum zweiten Mal die Branchen- und Netzwerkstrukturen der XR-Unternehmen in Deutschland. Die Umfrage beleuchtet u.a. die Auswirkungen der Corona-Krise auf die deutsche XR-Branche. Erste Ergebnisse zeigen bei der größten Gruppe von Unternehmen (42,7%) keine negativen finanziellen Auswirkungen oder Engpässe. Mit 55% konnten über die Hälfte der deutschen Produzent:innen von Virtual-, Augmented- und Mixed Reality (XR) 2020 ihren Umsatz trotz Corona stabilisieren oder sogar steigern. Knapp drei Viertel der Befragten erwarten einen Schub für XR durch veränderte Arbeitsweisen und eine stärkere Digitalisierung.

 

Sandra Winterberg, Geschäftsführerin Mediennetzwerk.NRW/Mediencluster GmbH:

 

„Die Cross-Reality-Branche ist ein sehr dynamischer Sektor in den Medienbranchen in Nordrhein-Westfalen und in ganz Deutschland. Diese Dynamik und Agilität zeigt sich nun auch im krisensicheren Umgang mit der Corona-Pandemie. Ich gehe davon aus, dass die Bremse des Physical Distancing mittelfristig zum Beschleuniger von XR wird.“

 

Prof. Dr. Christian Zabel, TH Köln: „Die Pandemie hat die XR-Branche weniger stark getroffen als von den Unternehmen zu Beginn wahrgenommen bzw. gefürchtet. Die im Sommer 2020 noch als stark von Einbußen geprägten Unternehmen konnten nun rückblickend mit stabilen oder gar gestiegenen Umsätzen aus dem Krisenjahr hervorgehen.“

 

Die Studie betrachtet Größe, Verteilung, Umsätze und Vernetzung/Wettbewerb in der Branche und befindet sich gerade in der Erstellung. Die vollständigen Ergebnisse werden voraussichtlich im Herbst 2021 auf www.medien.nrw veröffentlicht.

 

Eine Auswahl der Ergebnisse vorab:

  • Die Erhebung ermittelte 1353 XR-Unternehmen in Deutschland.
  • 37,5% der deutschen XR-Produzent:innen konnten 2020 ihren Umsatz steigern.
  • Nur 6% der befragten Firmen berichtet von einem Umsatzverlust von mehr als 50%.
  • Knapp drei Viertel (71%) erwarten einen Schub für XR durch die veränderten Arbeitsweisen und stärkere Digitalisierung.
  • Proaktive Maßnahmen wie die Ausdehnung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (34,4%), die Suche nach Förder- und Unterstützungsmaßnahmen (27,5%) oder die Umstellung des Geschäftskonzepts (26,7%) konnten die Krise in vielen, gerade größeren Unternehmen (ab 10 Mitarbeitenden) abwenden.
  • Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen wurden unterschiedlich beurteilt und insbesondere von größeren Unternehmen (47,1%) als eher nicht oder überhaupt nicht ausreichend bewertet.

 

Das Mediennetzwerk.NRW unterstützt im Auftrag der Landesregierung Nordrhein-Westfalen die Entwicklung der digitalen Medienbranche mit Fokus auf Games, Webvideo und XR. Es bietet Gründerinnen und Gründern und jungen Kreativen ein umfassendes Informationsangebot. Gemeinsam mit seinen Partnern macht es den digitalen Medienstandort NRW und seine Unternehmen bei Messen und Märkten im In- und Ausland sichtbar. Das Mediennetzwerk.NRW ist ein Projekt der Mediencluster NRW GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Film- und Medienstiftung NRW GmbH.

 

Quelle: Mediennetzwerk.NRW

 

 

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