AOK-Gesundheitsatlas belegt: Viele kranke Lungen im Hochsauerlandkreis

Im Hochsauerlandkreis leben rund 11.000 Menschen ab 40 Jahren mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD. Das sind 7,1 Prozent der Bevölkerung. In gesamt Westfalen-Lippe liegt der COPD-Anteil bei 8,3 Prozent. Das geht aus dem aktuellen AOK-Gesundheitsatlas hervor. „Ein wichtiges Ziel bei der Versorgung von COPD-Erkrankten ist neben dem Rauchverzicht ein optimales Krankheitsmanagement der Betroffenen und eine gute strukturierte medizinische Versorgung“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider. Dabei hilft die AOK ihren Versicherten mit dem Disease-Management-Programm (DMP) ‚AOK-Curaplan‘ und mit weiteren besonderen Angeboten.

 

Atemnot, Husten und Auswurf. Das sind die typischen ‚AHA‘-Symptome der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD (chronic obstructive pulmonary disease). Wichtigster Risikofaktor für die Entwicklung dieser Volkskrankheit ist das Rauchen. Der Gesundheitsatlas zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem regionalen Anteil der rauchenden Bevölkerung und der COPD-Prävalenz. Das Rauchverhalten der Bevölkerung im Hochsauerlandkreis wurde dafür in fünf gleich große Kategorien (Quintile) eingeteilt. Das Ergebnis: Der Hochsauerlandkreis hat mit der Stufe 3 einen durchschnittlichen Raucheranteil.

 

Luftschadstoffe können zur Entstehung einer COPD beitragen

Neben dem Anteil der Rauchenden scheint auch die Feinstaubbelastung eine Rolle für die Häufigkeit der COPD zu spielen. „Luftschadstoffe können zur Entstehung einer COPD beitragen oder die Symptomatik bei COPD-Erkrankten verschlimmern. Die kurzfristigen Auswirkungen von Feinstaub auf Verschlechterungen des Gesundheitszustandes und auf die Sterblichkeit bei COPD-Erkrankten sind recht gut durch Studien belegt“, sagt Schneider. Der Gesundheitsatlas weist für den Hochsauerlandkreis eine unterdurchschnittliche Feinstaubbelastung aus.

 

Zusammenhang zwischen COPD-Häufigkeit und sozialem Status

Der Gesundheitsatlas geht ebenfalls darauf ein, dass materiell und sozial benachteiligte Menschen (Deprivation) häufiger an COPD erkranken als Menschen mit einem hohen sozialen Status. Der Hochsauerlandkreis befindet sich in der Kategorie mit einer durchschnittlichen Deprivation.

 

COPD-Patienten haben leicht erhöhtes Risiko für schweren COVID-19-Verlauf

Der AOK-Gesundheitsatlas hat zudem untersucht, welche Auswirkungen das Coronavirus auf COPD-Patienten hat. „Derzeit wird davon ausgegangen, dass für COPD-Patienten kein erhöhtes Infektionsrisiko im Vergleich zu Patienten ohne COPD besteht“, so Schneider. Jedoch wird nach ersten Erkenntnissen davon ausgegangen, dass COPD-Patienten im Falle einer Infektion ein moderat erhöhtes Risiko für schwere Verläufe einer COVID-19-Erkrankung haben. Auch das Risiko für eine Krankenhausaufnahme ist ebenfalls leicht erhöht. Die Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Behandlung, der Gabe von Sauerstoff oder einer invasiven Beatmung war bei Vorliegen einer COPD etwa doppelt so hoch. „Deshalb gehören COPD-Patienten auch zu den Risikopersonen, die bevorzugt geimpft werden sollen“, so Schneider.

 

Strukturierte Behandlung für ein besseres Krankheitsmanagement

Zur Behandlung der COPD gibt es keine Therapiemöglichkeiten, die kausal in das Krankheitsgeschehen eingreifen und die Patienten heilen könnten. Medikamentöse Maßnahmen können lediglich die Symptome abmildern, aber nicht die Auswirkungen einer teils Jahre andauernden Lungenschädigung beseitigen. Deshalb ist es wichtig, dass Patienten im Sinne eines wirksamen Krankheitsmanagements aktiv eingebunden werden, um ihre Krankheit zu kennen, auf Symptome zu achten und bei Verschlechterungen selbst geeignete Maßnahmen zu ergreifen. „Ziel muss es sein, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Leistungsfähigkeit der Betroffenen so lang wie möglich zu erhalten“, sagt Schneider.

 

Darüber hinaus ist auch eine regelmäßige ärztliche Betreuung erforderlich. Die AOK NordWest engagiert sich seit Jahren für eine bessere und strukturierte medizinische Versorgung ihrer Versicherten mit einer COPD. Im Disease-Management-Programm (DMP) ‚AOK-Curaplan‘ werden die Patienten auf der Grundlage wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse behandelt. Dabei koordiniert der behandelnde Arzt die gesamte Behandlung und legt gemeinsam mit dem Patienten Therapieziele fest. Neben dem Rauchverzicht wird auch ein angemessenes körperliches Training angestrebt. „Unsere Versicherten werden aktiv an der Therapie beteiligt. In Schulungen lernen sie, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen und deren Verlauf positiv zu beeinflussen“, so Schneider.

 

Spezielle Präventionsprogramme gegen das Rauchen helfen

Der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung und Entwicklung einer COPD stellt das Tabakrauchen dar. Die Prävention ist daher insgesamt die wichtigste Strategie zur Vermeidung zukünftiger COPD-Erkrankungen. Auf dem Weg zum Nichtrauchen unterstützt die AOK NordWest ihre Versicherten mit zahlreichen kostenfreien Angeboten. Dazu gehören persönliche oder digitale Angebote zum Rauchstopp im AOK-

 

Kursprogramm, das AOK-Expertenforum ‚Nichtrauchen online‘ oder die Aktion ‚Be Smart – Don’t Start‘ für rauchfreie Schulklassen.

 

Bild: Wichtigster Risikofaktor für die Entwicklung von COPD ist das Rauchen.

 

Fotocredits: AOK/hfr

Quelle: AOK NordWest

 

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