Der Zug der 1000 nach Bethlehem

„Und sie gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge“ (Lukas 2:7)

 

Soest-Arnsberg: Wie wohl kein anderes Symbol steht die Krippe für die Menschlichkeit Gottes und seine Menschwerdung. In zahlreichen Familien ist sie neben dem geschmückten Baum der Mittelpunkt der Weihnachtszeit.

 

In diesem Kontext ist „Die Krippe der 1000“ des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg in der Kirche Neu St. Thomä in diesem Jahr ein ganz besonderer Anziehungspunkt. Über 1000 Krippenfiguren aus Ton sind im Kirchenkreis Soest-Arnsberg in den vergangenen Wochen von Hand geformt worden und unterstreichen damit die jahrtausendealte Symbolik.

 

Die Idee zu diesem außergewöhnlichen Konzept hatte Superintendent Dr. Manuel Schilling im Frühjahr: „Ich wollte nach dem Lockdown und der finsteren Zeit ein Projekt anschieben, das die Menschen im gesamten Kirchenkreis mit seinen 100.000 Gemeindegliedern vereint und ihnen Hoffnung und Freude bringt. Was gibt es da Schöneres und Symbolkräftigeres als die Krippe und ihre Weihnachtsbotschaft.“

 

1,2 Tonnen Ton sind Ende Oktober im gemeinsamen Kirchenzentrum in Meschede angekommen und von dort aus in die Kirchengemeinden verteilt worden. Seitdem haben unzählige Kinderhände in Kindertagesstätten, aber auch Konfirmandengruppen, Frauen- und Männerkreise oder auch die Soester Lions unfassbar viele Figuren fantasiereich geknetet und geformt; der Fantasie waren dabei wahrlich keine Grenzen gesetzt.

 

Während es anfangs noch die Vorgabe und auch die Vorstellung des sechsköpfigen Organisationsteam gab, die Hirten, Schafe, Ochsen, Esel, Fabelwesen, Könige, Engel usw. recht puristisch zu gestalten und den Ton in seiner weißen Beschaffenheit zu belassen, hat sich am Ende die Fantasie der Kinder durchgesetzt, die unbedingt zu Pinsel und Farbe greifen wollten. „Die Welt der Kinder“, so Charlotte Bierkamp von der Kindergarten-Fachberatung, „ist voller Farben, ist eine bunte Welt; sie wollten einfach farbige Figuren.“

 

Begleitet wird das Projekt übrigens von einem pädagogischen Konzept, das Jugendreferentin Conny Abdullah verantwortet und das besonders in den Kitas und Konfi-Gruppen das Beschäftigen mit der Weihnachts- und Krippengeschichte mit Leben gefüllt hat.

 

Inzwischen sind fast 1000 Tonfiguren, die alle maximal zwanzig Zentimeter groß sein dürfen, entstanden und warten in Medebach und Brilon, In Soest oder Bad Sassendorf auf ihren Einsatz in der Weihnachtswoche. In einigen Kirchengemeinden und Kitas wird aber noch geformt, so dass es wohl über 1200 Figuren sein werden, die sich ab dem 21. Dezember, wenn die offizielle Eröffnung ist, auf den Weg zur Krippe machen werden. „Ich bin einfach nur begeistert, auf welch eine tolle Resonanz diese Idee gestoßen ist und mit welchem Eifer und mit welcher Freude die einzelnen Gruppen dabei sind“, freut sich der Superintendent.

 

Vielleicht ist auf diese Weise sogar die Krippe mit den meisten Figuren weltweit entstanden, denn einen Hinweis auf eine Krippe mit mehr Figuren findet sich im sonst so allwissenden Internet in jedem Fall nicht.

 

Ein ursprünglich geplanter Krippentag, bei dem alle Gestalter und Gestalterinnen der Figuren sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunal-, Landes-, Bundes- und Europapolitik in Soest von Krippe zu Krippe „gepilgert“ wären, wurde wegen der Corona-Pandemie abgesagt.

 

Ab Weihnachten wird die Krippe auch im Netz zu sehen sein. Eine kleine Folge von Video-Clips wird besonders schöne Figuren zeigen und dazu kleine Geschichten erzählen. Die Clips sind dann unter der Homepage des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg zu finden.

 

Öffnungszeiten

21. Dezember: 19 Uhr Eröffnung der Krippe in der Neu St. Thomae Kirche mit Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer und Superintendent Dr. Manuel Schilling

22. und 23. Dezember: 10 bis 16 Uhr

27.. bis 30. Dezember: 10 bis 16 Uhr

2. Januar: 15 Krippen-Andacht

3. bis 7. Januar: 10 bis 16 Uhr

8. Januar: 17 Uhr Abschlussgottesdienst

Feiertags geschlossen

 

Spenden

Das ambitionierte Krippenprojekt wird weitgehend aus Mitteln des Kirchenkreises finanziert. Die Initiatoren freuen sich aber über eine Spende, mit der die Flüchtlingsarbeit im Kirchenkreis unterstützt wird.

 

Spendenkonto der KD Bank:

DE06 3506 0190 0005 0050 00

Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe/Krippenprojekt

55100-210001-4820

 

Quelle: Hans-Albert Limbrock – Ev. Kirchenkreis Soest-Arnsberg

 

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