Der Schlüssel zum Frühling

Brilon: Es war nur ein kleines vergilbtes Kartönchen mit alten Samentütchen von 1930, Bestellscheinen, Puddingspulvertütchen, Holzschildern und Einmachhilfe. Samen, der nicht mehr aufgeht und wertlose Tütchen. Doch für Museumsmitarbeiterin Doris Tilly ein großer Schatz, zeigt er doch, was die Familie Hövener einst plante, in ihren Gärten zu säen und zu pflanzen. Das Spannendste war für die Pflanzenliebhaberin ein Puddingpulvertütchen mit neuer Funktion.

 

Es enthielt Samen der Diptampflanze. Den Inhalt konnte man anhand einer Bleistiftnotiz enträtseln. „Anhand dieses Fundes können wir sagen, welche Pflanzen früher einmal im Museumsgarten geblüht haben und Früchte bzw. Samen gebildet haben. Dieses Saatgut, das die Natur im Herbst so großzügig herstellt, sammelte die Familie Hövener und bewahrte es trocken bzw. geschützt in diesen immer noch nützlichen leeren Papiertütchen. Ziemlich nachhaltig!“, findet das Museumsteam.

 

Alles in allem Grund genug für eine kleine Ausstellung, der sicherlich noch weitere folgen werden, denn das Thema Garten ist unerschöpflich und soll weiterwachsen. Den Anfang macht die Schlüsselblume, deren botanischer Name „Primula veris“ übersetzt die „Erste des Frühlings“ bedeutet. Sie wurde von Petrus höchstpersönlich in den Museumsgarten gesät. Wenn Sie wissen möchten, was es damit auf sich hat und warum die Gartenstraße in Brilon Gartenstraße heißt, besuchen Sie die Ausstellung vom 25.1. bis zum – 13.2.22 im Museum Haus Hövener. Der Eintritt ist kostenlos.

 

Quelle: Carsten Schlömer – Museum Haus Hövener

 

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