Jahresempfang: Begegnung, Austausch – und viel Raum für bürgerschaftliches Engagement

Olsberg: Die bewährte Veranstaltung „funktioniert“ aber auch in der Jahresmitte: Mehr als 150 Gäste aus Bürgerschaft, Politik, Wirtschaft und Vereinen waren jetzt zum Jahresempfang im kleinen Saal der Konzerthalle zu Gast. „Was freue ich mich, sie alle wieder zu sehen“, begrüßte Bürgermeister Wolfgang Fischer die Besucherinnen und Besucher.

 

Denn: Wegen der Corona-Pandemie konnte der „klassische“ Neujahrsempfang in diesem und im vergangenen Jahr nicht stattfinden. „Eine Stadt lebt aber auch von der Begegnung“, so Wolfgang Fischer – und eben dafür stand jetzt der Jahresempfang. Die vrgangenen beiden Jahre seien „ganz sicher für uns alle spannend, arbeitsintensiv, voller Überraschungen, teilweise sehr traurig, belastend und herausfordernd“ gewesen, resümierte Bürgermeister Fischer in seiner Ansprache.

 

Ein Beispiel dafür: Der Großbrand im Feuerwehrhaus des Löschzuges Bigge-Olsberg am 13. September 2021. „Sämtliche Fahrzeuge des Löschzuges unbrauchbar, die Ausrüstung entweder verbrannt oder kontaminiert und die Fahrzeughalle nicht mehr nutzbar“, so der Bürgermeister: „Hilflos standen die Kameradinnen und Kameraden ohne Schutzausrüstung und ohne Fahrzeuge vor der brennenden Halle; manche hatten Tränen in den Augen.“ Zu diesem Ereignis gehöre aber auch die Welle der Hilfsbereitschaft, die dann entstanden sei: Zwei Firmen im Gewerbegebiet boten ihre Hallen zur Nutzung an; HSK, das IdF der Feuerwehr in Münster und die Stadt Meschede stellten Fahrzeuge und Ausrüstung bereit.

 

Ein besonderer Dank galt aber den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr. Bereits am Abend des Brand-Tages sei man wieder einsatzbereit gewesen- Wolfgang Fischer: „Ihr habt einen super Job gemacht!“ Das gilt auch für das Team des AquaOlsberg, das genau einen Monat später beim Großbrand des Sauna-Bereichs 89 Gäste zügig und sicher aus der Gefahrenzone evakuiert hatte. „Ihnen ist es zu verdanken, dass es zu keinerlei Personenschäden gekommen ist“, so Bürgermeister Fischer. Zu Beginn der Ferien werden Freizeit- und Freibad wieder eröffnet, bereits jetzt sei ein Ingenieurbüro mit ersten Planungsentwürfen für den Wiederaufbau der anderen Bereiche im Aqua beauftragt.

 

Nachdenklich stimmen dagegen die gesellschaftlichen Entwicklungen, die durch die Pandemie noch forciert worden seien, so Wolfgang Fischer. Unsere Gesellschaft brauche Gemeinsinn, Dialog und solidarisches Engagement: „Wenn an den Rändern eine Gesellschaft auseinanderzudriften droht und man den Eindruck gewinnt, dass sich manche Gruppen in Parallelwelten verabschieden, braucht es einen festen Kern, sozusagen ein Fundament, auf dem eine Gesellschaft standhalten und auch wachsen kann.“ Jeder könne einen Beitrag dazu leisten, dass man auch in schweren Zeiten einen Kompass haben – und Kurs halten könne.

 

Ein Beispiel dafür sind die Träger des Preises für bürgerschaftliches Engagement, die sich zum Teil seit vielen Jahren für die Gesellschaft einsetzen. Gewürdigt wurden im Rahmen des Empfangs für die Pflegearbeiten an Grünanlagen in und um Antfeld Uwe und Noah Wiemann, Christian und Henry Betten sowie Hendrik Pütter, für die jahrzehntelange Pflege der Grünanlagen und Beete im Bereich Eiskeller, Am Stein und U-Bahnhof in Assinghausen Ursula Klüppel, Maria-Anna Guntermann und Anette Hanfland, sowie in Bruchhausen Isolde Gessenhardt-Scholz, Dieter Hoffmann, Helmut Schröder, Raimund Steinhausen und Karl-Josef Steinrücken für die Fertigstellung des „Kneippschen Sinnesgartens“; zudem Astrid und Guido Leismann für das Anlegen einer Obstwiese und das Ansiedeln eines Bienenvolks. In Elleringhausen war Helmut Wensing über viele Jahre Vorsitzender des Friedhofsvereins und hat die Pflege der Friedhofsanlagen unterstützt; in Elpe haben sich Herbert Hoppe, Anton Rettler und Nico Susewind in die Verschönerung des Friedhofs eingebracht.

 

Für die Verschönerung des Dorfplatzes und Pflege des Dorfgemeinschaftshauses Heinrichsdorf sowie die Erneuerung des Zauns um den Sportplatz waren Sven Römer, Manuel Häger und Torsten Baumann aktiv; Margot Freise, Christoph Becker und Gudrn Gerling haben sich für die Tauchsportgruppe Olsberg an der Aktion „Saubere Ruhr“ beteiligt. Und in Wiemeringhausen hat Kurt-Peter Seiffertt die Antragstellung und Umsetzung der LEADER-Projekte „Wasserkraft-Erlebnisweg“ und „Wald-Wasser-Wiesen-Erlebnispfad“ übernommen.

 

Engagement ist auch für die Menschen in der Ukraine nötig, die Opfer eines verbrecherischen Angriffskrieges geworden sind. Pastor Antoni Soja berichtete im Rahmen des Empfangs von einem Hilfstransport, durch den die Menschen vom Südosten Polens aus in der Ukraine unterstützt werden. Auch weiter ist man dort auf Hilfe angewiesen – Spenden, so appellierte Pastor Soja, seien deswegen weiter willkommen.

 

Bild: Preise für bürgerschaftliches Engagement verliehen: Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger setzen sich an vielen Stellen für die Gemeinschaft ein.

 

Bildnachweis: Stadt Olsberg

Quelle: Stadt Olsberg

 

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