Sauerländer Denkmalschutzprojekt wird erfolgreich durch Bund gefördert mit 85.000 Euro

Sauerländer Denkmalschutzprojekt wird erfolgreich durch Bund gefördert mit 85.000 Euro

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner heutigen Sitzung im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogramms XII für ein Denkmalschutzprojekt im Sauerland eine finanzielle Förderung bewilligt. Insgesamt fließen so 85.000 Euro seitens des Bundes in die Denkmalpflege von Kirchen und Baudenkmälern in der Region.

„Mich freut sehr, dass durch Bundesmittel die Restaurierung der Stützmauern der Gräfte um Haus Laer in Meschede ermöglicht werden kann! Ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz möchte ich sowohl Matthias Graf von Westphalen und Herrn Dr. Harm tho Seeth als auch Frau Dr. Bettina Heine-Hippler vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe aussprechen. Ohne ihr Engagement und ihre Vorarbeit wäre das Projekt so nicht in die Programmförderung aufgenommen worden“, betont Dirk Wiese, der auch bereits zahlreiche andere Förderanträge aus dem Sauerland erfolgreich begleiten konnte.

Mit den bewilligten Fördermitteln ist geplant, durch verschiedene Maßnahmen die Mauern der Gräfte zu restaurieren. So soll neben der Demontage der Sandstein-Abdeckung und des Absenkens des Wasserspiegels auch eine fachgerechte Neuvermauerung und -verfugung mit Trasskalkmörtel erfolgen.

Die sogenannte Schlossgräfte umgibt das Haus Laer in Meschede. Sie ist allseitig nach innen und außen mit Bruchsteinen gemauert. Die Geschichte der Siedlung Laer, bestehend vor allem aus dem Schulten-Hof und dem Wulfes Hof, aus dem später das Haus Laer hervorgehen sollte, reicht bis ins achte Jahrhundert zurück. Die erste gesicherte Nachricht stammt aus dem Jahr 1268. Im Mittelalter wurde in der Nähe der Ruhr eine Wasserburg angelegt. Von der ursprünglichen Burg sind nur geringe Reste erhalten. Ein Teil wurde in das spätere Schloss bzw. Haus Laer integriert. Im Jahr 1602 wurde das Grundstück von Heinrich von Westphalen aufgekauft, der zu der Zeit Paderborner Hofmeister war. Seither befindet sich die Anlage im Familienbesitz Graf von Westphalen.

Das bis heute weitgehend erhaltene Schloss im Stil der Renaissance und später des Barock wurde seit 1606/1608 errichtet. Durch weitere Anbauten erhielt es bis ins 18. Jahrhundert hinein seine heutige Gestalt. Einen ersten Abschluss bildet 1669 die Errichtung des barocken Portals und die welsche Haube des Turms. Das ursprünglich dreigeschossige Gebäude verfügte über einen vorgestellten Treppenturm und einen seitlichen Pavillonanbau.

Weitere erhebliche Veränderungen fanden im 18. Jahrhundert statt. Der seit dem frühen 17. Jahrhundert vorhandene pavillonähnliche Anbau im Osten erhielt ein Gegenstück im Westen. Das gesamte Gebäude wurde um ein Stockwerk verringert und mit einem Mansarddach versehen. In den 1760er Jahren erfolgte durch Friedrich Wilhelm von Westphalen, damals Fürstbischof von Hildesheim, der Neubau der Vorburg und der Wirtschaftsgebäude. Dieser Komplex ist symmetrisch angelegt und besteht aus einstöckigen Teilen und zweistöckigen Pavillons mit Mansarddächern. Das zweigeschossige Torhaus ist so ausgerichtet, dass zusammen mit einer Allee und dem Turm des Herrenhauses eine optische Hauptachse entsteht.

Eingebettet ist die Anlage, bestehend aus dem Haus Laer, der Kapelle, dem Wirtschaftsgebäude und vorgebauten Pavillons, in einen historischen Park unter Einbindung der Ruhr, die von einer historischen Eisenkettenhängebrücke überspannt wird (der ältesten Brücke dieser Art in Europa). Die Vollständigkeit der Gesamtanlage ist außergewöhnlich und lässt unmittelbare Rückschlüsse auf die Funktionsabläufe einer großen historisch gewachsenen Hofanlage sowie dem zeitgenössischen Baugeschehen zu.

Mit dem Denkmalschutz-Sonderprogramm XII beteiligt sich der Bund seit Jahren an der Sanierung von national bedeutsamen Denkmälern in ganz Deutschland. Aufgrund zahlreicher Bewerbungen können nach einem aufwändigen Auswahlverfahren jedoch nur ausgewählte Projekte von der Förderung profitieren. Dirk Wiese hatte sich persönlich bei den zuständigen Haushaltspolitikern für die Förderung der Sanierungsmaßnahmen eingesetzt.

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Quelle: Team Dirk Wiese MdB
Fotocredit:©Maurice Weiss

 

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