Agrarier setzen auf innovative Geschäftsmodelle und politische Steuerung mit Augenmaß

Hochsauerlandkreis/Soest: Deutschland mit neuer Regierung, ambitionierte Klimaziele, der europäische Nachhaltigkeits-Masterplan „Green Deal“ und seine Teilprogramme – auf die Landwirtschaft kommen enorme Herausforderungen zu. Gleichzeitig wird die Landwirtschaft einem immer größer werdenden Teil der Gesellschaft fremd. Es wird nicht mehr verstanden, dass Lebensmittel aufwändig produziert, dass Landwirt*innen von ihrer Arbeit leben müssen und dass sich eine Kulturlandschaft nicht von alleine erhält. Ein guter Plan zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist hilfreich, politische Überregulierung eher nicht. Wie kann „Ein neuer Gesellschaftsvertrag für die Landwirtschaft“ aussehen? Das möchten Angehörige des Soester Fachbereichs Agrarwirtschaft und des Ehemaligenverbandes Susatia gemeinsam mit Referent*innen, Studierenden und Gästen diskutieren beim Soester Agrarforum digital am Freitag, 07. Januar 2022, ab 9 Uhr.

 

Landwirtschaft muss sich noch mehr in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaresilienz weiterentwickeln. Das ist unbestritten. „Ein Übermaß an Regelungen und Verboten werden Betriebsaufgaben und Strukturwandel jedoch beschleunigen und jungen Menschen den Einstieg in Landwirtschaft verwehren“, so die Prognose von Dekan Prof. Dr. Wolf Lorleberg. Es brauche vielmehr agrarpolitische Steuerung mit Augenmaß, darunter vor allem Impulse für eine zukunftsfähige Entwicklung durch marktwirtschaft­liche Instrumente. Und einen neuen „Gesellschaftsvertrag“ für Landwirtschaft, der die Notwendigkeit von Kompromissen zwischen Produktion und Umweltfolgen akzeptiert, gesetzliche Vorgaben mit Augenmaß adressiert und innovative Geschäftsmodelle zur Verbindung von Ökonomie, Ökologie und sozialen Aspekten mit einbezieht.

 

Gemeinsam mit dem Ehemaligenverband Susatia lädt der Fachbereich Agrarwirtschaft daher ein, sich gemeinsam mit Referent*innen des Soester Agrarforums mit dem Thema „Ein neuer Gesell­schaftsvertrag für die Landwirtschaft“ und der Zukunft des Agrarsektors auseinanderzusetzen. So wird Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen vorstellen, wie die Landesregierung die neue Agrarpolitik hinsichtlich „Green Deal“ und Agrarreform gestalten will. In weiteren Vorträgen geht es um marktwirtschaftliche Instrumente der Zukunft, Entrepreneurship und neue Geschäftsmodelle in der Landwirtschaft sowie Landwirtschaft und Öffentlichkeit.
Begleitend dazu wer­den Masterstudierende der Agrarwirtschaft im Rahmen von Videopräsentationen von ihren aktuellen Studienprojekten berichten.

 

Start des Soester Agrarforums ist am Freitag, 07. Januar 2022, um 9 Uhr. Die Veranstaltung wird digital über das Videokonferenz-System Zoom durchgeführt. Anfang Januar werden die Zugangsdaten zur Zoom-Konferenz per Mail zugeschickt. Interessierte werden daher gebeten, sich spätestens bis Dienstag, 4. Januar 2022, über die Homepage unter www.fh-swf.de/cms/agrarforum anzumelden.

 

Bild: Bei vielen Konsument*innen hält sich eine idyllische Vorstellung von Landwirtschaft hartnäckig. Ein neuer, realistischer Gesellschaftsvertrag muss her, Kompromisse, gesetzliche Vorgaben und innovative Geschäftsmodelle inklusive.

 

Fotocredits: FH/Belke

Quelle: Fachhochschule Südwestfalen

 

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